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06.03.2024

„Wir und das Tier“: Film und Diskussion mit Schlachthof-Chef und Mönch

Aufnahme aus dem Film „Wir und das Tier“. Foto: Tiberius Film, München

Eichstätt. (pde) – Der Dokumentarfilm „Wir und das Tier – Ein Schlachthausmelodram“ ist am Samstag, 9. März, im Rahmen der Eichstätter Umweltfilmtage zu sehen. Die Vorführung beginnt um 18.30 Uhr im Filmstudio im Alten Stadttheater Eichstätt. Im Anschluss diskutieren der Geschäftsführer der Vion Food Group an den Standorten Landshut und Vilshofen, Franz Beringer, und Frater Hrabanus Maurus Walper vom Klostergut der Benediktinerabtei Plankstetten mit dem Publikum.

Regisseur und Grimme-Preisträger David Spaeth beleuchtet in seinem Film die vielschichtige Beziehung zwischen Menschen und den Tieren, die geschlachtet werden. Er spricht mit Metzgern und Schlachterinnen, mit Menschen, die auf die eine oder andere Art in der Fleischindustrie arbeiten. Es gibt keine schreienden Tiere, keine Bilder von qualvoll verendenden Kühen, kein Blutbad oder Brutalität bei den Schlachtern. Der Film begleitet fernab aller Klischees und verblüffend offen seine Protagonisten: zwei Frauen, die einen Schlachtkurs belegen, ebenso wie langjährige Schlachthofarbeiter und routinierte Meister mit großen Idealen. Es ist kein aktivistisches Statement für oder gegen die Fleischindustrie. Mit „Wir und das Tier“ will Spaeth aufklären, will dahin schauen, wo Verbraucherinnen und Verbraucher lieber nicht hingucken, „in den Raum, der zwischen Schwein und Leberwurst liegt. In dem Mensch und Tier einander existenziell nahekommen. In dem das Tier stirbt, um uns als Nahrung zu dienen“, wie Kritiker Ulrich Sonnenschein in der Filmzeitschrift des Evangelischen Pressedienstes (epd-film) schreibt.

Über ethische Fragen, die der Film aufwirft, können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit Frater Hrabanus ins Gespräch kommen. Er ist Mitarbeiter im Klostergut der Benediktinerabtei Plankstetten. Neben dem Ackerbau ist die Tierhaltung ein wichtiges Standbein der Landwirtschaft des Klosters. Dazu gehören eine Fleckvieh-Mutterkuhherde mit rund 200 Tieren, rund 70 Schafen, vier Ziegen und 300 Mastschweine. Die Abtei verfügt über eine komplette Produktionskette für ihre tierischen Bio-Produkte: von der hofeigenen Futtererzeugung und der Weidehaltung über die handwerkliche Schlachtung und Zerlegung bis hin zur Erstellung von Fleisch- und Wurstwaren in der Klostermetzgerei.

Auskünfte über die Fleischproduktion in großem Maßstab kann Franz Beringer geben. Er bildet zusammen mit Uwe Tost die Doppelspitze der Vion Food Group an den Konzernstandorten Landshut und Vilshofen und ist geschäftsführender Vorstand der Erzeugergemeinschaft Südbayern (EG Südbayern), einer bäuerlichen Viehvermarktungsorganisation. Vion ist ein internationaler Hersteller von Fleisch, Fleischerzeugnissen und pflanzlichen Alternativen mit 29 Produktionsstandorten in den Niederlanden, Deutschland und Belgien sowie Vertriebsunterstützungsbüros in sechzehn Ländern weltweit. Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben rund 12.000 Menschen und arbeitet mit 48.850 Rinderhaltern und 8.950 Schweinehaltern zusammen. Die EG Südbayern mit ihren mehr als 10.000 Veredelungs- und Mastbetrieben ist mit jeweils 49 Prozent an den Vion-Schweineschlachtbetrieben in Vilshofen und Landshut beteiligt.

Die Eichstätter Umwelttage vom 6. bis 12. März werden veranstaltet von einem Kooperationsbündnis aus 20 Einrichtungen aus Kirche und Gesellschaft. Die Federführung haben das Filmstudio Eichstätt, die Stabsstelle Schöpfung, Klima- und Umweltschutz des Bistums Eichstätt und der Bereich Medien des Diözesanbildungswerks. Weitere Informationen gibt es unter www.umweltfilmtage-eichstaett.de.