„Fides nostra victoria“ - „Unser Glaube ist unser Sieg“
Die beiden linken Felder des bischöflichen Wappens (vom Betrachter aus rechts):
Das untere Feld zeigt den schlesischen Adler. Die Eltern und fünf Geschwister des Bischofs lebten vor der Vertreibung im Jahre 1946 in der Nähe von Troppau, heute Opava, in mährisch Schlesien. Der schlesische Adler weist auf die geographischen Wurzeln der Familie Hanke hin, aber auch auf den Auftrag zur Versöhnung. Verwandte des Bischofs sind nach 1946 bei Troppau geblieben, wo sie als tschechische Staatsbürger leben.
Die Eltern und Geschwister des Bischofs fanden Aufnahme in Elbersroth (Lkrs. Ansbach). In der Kirche St. Jakobus d. Ä. zu Elbersroth empfing Gregor Hanke, damals Franz, 1954 das Sakrament der Taufe. Die Muschel als Zeichen des heiligen Jakobus im oberen Feld steht für die neue Heimat der Familie Hanke.
Die beiden rechten Felder des Wappens (vom Betrachter aus links):
Der Bischofsstab des unteren Feldes ist nicht nur das Wappenzeichen des Bistums Eichstätt. Mit diesem Symbol bekennt sich der Bischof vielmehr auch zu dem an ihn ergangenen Auftrag, Hirte zu sein.
Der Kranz des oberen Feldes erinnert daran, dass die Menschen unterwegs sind zu Gott. Paulus deutet den Weg zu Gott als Lauf, den der Christ in der Haltung des Läufers im Stadion zurücklegen soll (1 Kor 9, 24). Während der Athlet den Siegespreis zu gewinnen sucht, muss es den Christen nach Paulus um die Erlangung des unvergänglichen Siegeskranzes gehen. Diese paulinische Deutung greift der hl. Benedikt im Prolog seiner Regel auf. Der Mönch soll den Weg Gottes unter der Führung des Evangeliums gehen, ja er muss sich zunächst aufschrecken lassen, um dann zu laufen, durch gute Taten voranzueilen. Schließlich läuft er „weiten Herzens in unsagbarem Glück der Liebe auf dem Weg der Gebote Gottes“ und soll mit Christus das Reich erben. All diese Gedanken konzentrieren sich sozusagen im Wahlspruch des Bischofs, der dem ersten Johannesbrief entnommen ist: „Fides nostra victoria“ - „Unser Glaube ist unser Sieg“ (1 Joh 5,4).
Hinter dem Wappen steht das goldene Vortragskreuz – heraldisches Würdezeichen der Bischöfe ebenso wie über dem Wappen der grüne Bischofshut mit den 12 Quasten. Ursprünglich informierten die Wappen über Herkunft, Stand oder Beruf und dann auch über den Namen. Geistliche Wappenträger fügen dazu noch theologische Hinweise ein. Den Wahlspruch und die drei Motive der Herkunft hat Gregor Maria Hanke bereits als Abt von Plankstetten in seinem Wappen geführt.