Wir befinden uns derzeit mitten in einem Transformationsprozess. Das wurde hier im Bistum bereits früh erkannt und ein Strategieprozess begonnen. Der Rückgang an finanziellen Mitteln und die sich schnell verändernden kirchlichen und gesellschaftlichen Situationen haben den Bedarf im Bistum Eichstätt unterstrichen, langfristige strategische Ziele zu definieren und zu verfolgen. Dieser Prozess muss nicht negativ, sondern kann durchaus positiv gesehen werden. Das Bistum Eichstätt muss seine Arbeit stets neu ausrichten und an die pastoralen Erfordernisse anpassen.
Zu Beginn seiner Arbeit hat sich der Lenkungskreis des Strategieprozesses Anfang des Jahres 2021 mit den Entwicklungen der Gläubigenzahlen und der finanziellen Ressourcen im Bistum beschäftigt. Auch die Struktur des Bistums und ihre aktuellen Handlungsfelder sowie Chancen und Risiken für das Bistum wurden betrachtet. Der Strategieprozess soll als Impulsgeber in die verschiedenen Bereiche hinein wirken, um die Angebote und Dienste im Bistum und den Kirchengemeinden neu auf die Menschen und deren Fragen und Bedarfe auszurichten. Ziel ist es, das Evangelium in der Welt von heute zu vermitteln und in die Gesellschaft zu tragen. Dabei müssen wir genau hinsehen, welche Ressourcen wir benötigen, um dieses Ziel zu erreichen. Es ist maßgeblich für die Zukunft, Schwerpunkte in der Pastoral zu setzen und gezielt zu investieren. Auf diesem Weg wird es Bereiche geben, die gestärkt werden, weil sie der Erreichung unserer Ziele dienen. Gleichzeitig werden wir an anderen Stellen Einschnitte meistern müssen.
In den vergangenen Monaten hatte der Strategieprozess nicht die oberste Priorität, weil personelle und strukturelle Fragen im Vordergrund standen. Das soll sich in den nächsten Monaten ändern. Der Strategieprozess ist als ein Lern- und Veränderungsprozess angelegt und soll sich zu einem flächendeckenden Programm entwickeln. Dabei soll immer mehr Teilhabe der Gläubigen ermöglicht, eingeübt, strukturiert und dauerhaft umgesetzt werden.
Der Strategieprozess nimmt Fakten, Zahlen und Entwicklungen des Bistums in den Blick. Daraus wurde eine Vision für die zukünftige pastorale Arbeit entwickelt sowie darauf aufbauend konkrete strategische Linien mit Maßnahmen, Aufgaben und Kennzahlen beschrieben, die kontinuierlich fortgeschrieben werden. Wichtige Handlungsfelder für den Prozess sind Wachstum, Nachhaltigkeit und solidarischer Lebensstil sowie Digitalisierung. Die strategischen Linien werden jährlich beobachtet und an den Erfordernissen des Bistums ausgerichtet. Zusammenfassend zielt der Strategieprozess darauf, mit den Menschen im Bistum einen nachhaltigen Entwicklungs- und Veränderungsprozess zu beginnen, der die Seelsorge fördern und unterstützen soll. Er will Menschen gewinnen und ihre Beziehung zur Botschaft Jesu, seiner Person und zur Gemeinschaft der Glaubenden wieder neu ausrichten.