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10.01.2024

Buch des Monats Januar: „Die Mauer. Eine Parabel”

Titelblatt des Buches „Die Mauer: Eine Parabel“.

Titelblatt des Buches „Die Mauer: Eine Parabel“. Illustration: Sacco & Vallarino/360 Grad Verlag

Eichstätt. (pde) – Mit dem Kinderbuch „Die Mauer. Eine Parabel” setzt Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos die Reihe „Buch des Monats“ der Schulabteilung der Diözese Eichstätt im neuen Jahr fort. Die Botschaft des Buches lautet: „Mauern sind überall. In unseren Köpfen und um uns herum. Sie trennen uns. Dabei brauchen wir keine Mauern, sondern einander.“

In diesem neuen Jahr 2024 wird es im November ein Vierteljahrhundert her sein, dass die Mauer in Berlin fiel. Seit 25 Jahren gibt es keine sichtbare Mauer mehr, die uns teilt. Und doch gibt es immer noch und, wie es uns derzeit manchmal vorkommen mag, weitere, noch viel mehr „unsichtbare“ Mauern in den Köpfen und Herzen der Menschen. Mauern sind überall, mögen sie nun sichtbar sein oder aber „nur“ in uns existieren.

Dies konstatiert zunächst auch das außergewöhnliche Bilderbuch „Die Mauer.Eine Parabel“. Darin wird die Geschichte eines Königs erzählt, der eines Tages beim Abstieg von seinem Thron bemerkt, dass sein Königreich, das einst nur von „den Blauen“ besiedelt war, jetzt auf einmal bunt ist. Bislang umgeben und eingesponnen in das eigene „Gedankenreich“ überrumpelt ihn die Anwesenheit der „Bunten“, die sein Reich zahlreich auf den Seiten des Bilderbuchs bevölkern und so ein Feuerwerk der Farben bieten, das sich durch das gesamte Buch zieht. Eine Tatsache, die dem König nicht gefällt. So beschließt er, ohne sich auf ein Kennenlernen „der Anderen“ einzulassen, einfach sein eigenes Volk „die Blauen“ von „den Fremden“ zu trennen, indem er sie vertreiben lässt und eine Mauer baut. Ratschlägen oder gar Bedenken im Blick auf sein eingleisiges Denken und Handeln gegenüber zeigt er sich verschlossen und uneinsichtig. Doch als er seinen Willen umgesetzt hat und einen Blick auf sein nun einfarbig blaues Reich wirft, sehnt er sich plötzlich nach den unterschiedlichsten Dingen, die ihm jedoch nur die anderen Farben bieten können. So beginnt er nach und nach, die einst Verstoßenen wieder zurückzuholen, so lange, bis schließlich keine Verwendung mehr für die Mauer besteht.

Eindrucksvoll zeigt die Geschichte auf, wie monoton das Reich des Königs nach dem Bau der Mauer erscheint und wieviel mehr Farbe das Leben annimmt, wenn wir uns der Vielfalt der Gesellschaft öffnen. In einfachen, klaren und gleichzeitig gerade deshalb so bewegenden Sätzen erzählt diese Parabel von den Barrieren, Mauern und Grenzen, die Menschen immer schon und bis heute errichten und damit Völker, ethnische Gruppen, Kulturen und Religionen voneinander trennen. Die Geschichte der Zivilisation lehrt und zeigt uns jedoch, dass Fortschritt und Zukunft für alle auch unser aller Ideen, Wissen und Kreativität einfordert – und nicht nur die einer bestimmten Gruppe oder Nationalität. Wir Menschen brauchen einander in unserer Vielfältigkeit, die uns herausfordert, aus unseren manchmal eingefahrenen Denkmustern auszubrechen und neue Wege zu beschreiten. Wir brauchen das gerade in unserer heutigen Zeit, die im Kleinen wie Großen eine Vielzahl von komplexen Problemen für uns bereithält, umso mehr und dringlicher.

In einem chinesischen Sprichwort heißt es: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“. Jesus Christus war mit Sicherheit keiner, der – im übertragenden Sinn – Mauern den Vorzug vor Windmühlen gab. Er war stets offen für Menschen aller Couleur und nahm sie in ihrer Vielfalt an. Möge durch das neue Jahr 2024 der gute Geist Gottes wehen und über Mauern hinweg zwischen und in uns Menschen Veränderung zum Guten bringen, so wie in dieser wunderbaren Parabel. Sie ist dank der kurzgehaltenen und gut nachvollziehbaren Texte bereits für Kinder ab 5 Jahren sehr gut geeignet. Apropos Mauer: Besonderes Highlight ist eine Pop-up-Mauer, die ab dem Errichten der Mauer bis zu ihrer letztendlichen Zerstörung das Buch in der Mitte teilt – und die sehr symbolträchtig beim Weiterblättern schlussendlich niedergedrückt wird.

Gesprächsimpulse und kreative Ideen zum Buch sind unter www.bistum-eichstaett.de/schule abrufbar.

Giancarlo Macri und Carolina Zanotti (Text) und Sacco & Vallarino (Illustrationen): Die Mauer: Eine Parabel, 360 Grad Verlag, 2019, Preis: 12 Euro , ISBN: 978-3-96185-527-8.

Text: Maria Hauk-Rakos

Gesprächsimpulse und kreative Ideen zum Buch

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