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08.03.2024

Eichstätter Umweltfilmtage: „Holy Shit – Kann Scheiße die Welt retten?“

Umwandlung von Fäkalien in sicheren Dünger in Uganda.

Umwandlung von Fäkalien in sicheren Dünger in Uganda: Aufnahme aus dem Dokumentarfilm „Holy Shit“. Foto: ThurnFilm

Eichstätt. (pde) – Mit dem Dokumentarfilm „Holy Shit – Kann Scheiße die Welt retten?“ bringen die diesjährigen Eichstätter Umweltfilmtage am Sonntag, 10. März, um 19.30 Uhr ein großes Tabu auf die Kino-Leinwand im Filmstudio im Alten Stadttheater Eichstätt. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Landwirtschaftsdirektor Martin Gruber vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen a.d.Ilm.

Was geschieht mit der Nahrung, die wir verdauen, nachdem sie unseren Körper verlassen hat? Ist es Abfall, der weggeworfen wird, oder eine Ressource, die wiederverwendet werden kann? Auf der Suche nach Antworten begibt sich der puerto-ricanische Regisseur Rubén Abruña auf eine investigative und unterhaltsame Reise durch 16 Städte auf vier Kontinenten. Er folgt der Fäkalienspur von den langen Pariser Abwasserkanälen bis zu einer riesigen Kläranlage in Chicago. Er trifft die „Poop Pirates“ aus Uganda, die mit ihrer Arbeit und ihren Liedern den Menschen beibringen, wie sie Fäkalien in sicheren Dünger verwandeln können. Im ländlichen Schweden zeigt ihm ein Ingenieur eine Trockentoilette, die aus Urin Dünger herstellt. In Hamburg und Genf entdeckt er Wohnkomplexe mit dezentralen Kläranlagen, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind und aus menschlichen Exkrementen Strom und Dünger erzeugen. Am Ende findet Abruña Lösungen für die Wiederverwendung menschlicher Ausscheidungen, die die globale Ernährungssicherheit, den Umweltschutz und die Hygiene verbessern und den Klimawandel eindämmen. Dabei geht es in seinem Film nicht um ein ökologisches Nischenthema, sondern um ein großes Menschheitsproblem. Zum einen sind Kläranlagen überfordert und in die Natur gelangen immer öfter giftige Rückstände. Andererseits haben laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) immer noch 3,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer angemessenen sanitären Versorgung. Nach Angaben von Unicef sterben täglich etwa 1.000 Kinder an den Folgen von verseuchtem Wasser und schlechten hygienischen Verhältnissen.

Im Anschluss an die Vorführung können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit Landwirtschaftsdirektor Martin Gruber über die Frage „Haben wir uns von unserem Shit entfremdet?“ diskutieren. Gruber leitet die Abteilung Bildung und Beratung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen a.d.Ilm und kommt auf Einladung des Kulturvereins JOKE e.V. nach Eichstätt. JOKE fördert Jugend, Kunst, Kultur und organisiert ehrenamtlich jugendkulturelle Veranstaltungen im Landkreis Eichstätt und Umgebung. Der Verein gehört zum Kooperationsbündnis der Eichstätter Umweltfilmtage, die vom 6. bis 12. März stattfinden. Hauptorganisatoren sind das Filmstudio Eichstätt, die Stabsstelle Schöpfung, Klima- und Umweltschutz des Bistums Eichstätt und der Bereich Medien des Diözesanbildungswerks. Weitere Informationen gibt es unter www.umweltfilmtage-eichstaett.de.