Der finanzielle Spielraum der Diözese Eichstätt bleibt weiterhin eng – das zeigt der Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2022. Dort weist das Bistum als Jahresergebnis ein Minus von 12,5 Millionen Euro aus, etwas weniger als im Vorjahr (-13,8 Millionen Euro). Bereits eingeleitete Maßnahmen im Rahmen des Zukunftsplans stimmen die Bistumsleitung aber zuversichtlich, strukturelle Defizite abbauen und den Weg zu einem ausgeglichenen Ergebnis einschlagen zu können.
„Die Entwicklung ist noch düsterer prognostiziert gewesen, im Ergebnis nun etwas freundlicher. Es zeigt sich, dass unsere Bemühungen um den Strategieprozess und den darauf aufbauenden Zukunftsplan mit den aufgezeigten strukturellen Anpassungen notwendig und wichtig sind“, sagt Amtschef Thomas Schäfers. „Geprägt ist das Ergebnis auch von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sogenannten Einmaleffekten“, erklärt Finanzdirektorin Christine Hüttinger. Zum einen hätte die Zinswende im vergangenen Jahr zu Entlastungen bei Pensions- und Beihilferückstellungen geführt, zum anderem habe man aufgrund einer historisch schlechten Entwicklung am Kapitalmarkt hohe Abschreibungen auf Finanzanlagen vornehmen müssen.
Kirchensteuerentwicklung 2022 noch positiv
Für das Jahr 2022 weist die Diözese Eichstätt eine Bilanzsumme von 584,7 Millionen Euro und eine Eigenkapitalquote von 56,7 Prozent aus. Die Gesamterträge summieren sich auf 183,8 Millionen Euro und übertreffen damit um mehr als 15 Mio Euro die Vorjahreswerte (168,5 Millionen Euro). Dazu beigetragen haben Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer, der Haupteinnahmequelle der Kirche. Trotz Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten sind sie von 102,7 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 108 Millionen Euro in 2022 gestiegen. Grund dafür waren auch Zuflüsse aus dem sogenannten Clearing-Verfahren, das der Verband der Diözesen Deutschlands durchführt. Durch die Zuordnung von Wohnsitz- und Betriebsstätten-Finanzamt der Kirchenmitglieder hat die Diözese im vergangenen Jahr rückwirkend für 2018 höhere Zuteilungen als im Vorjahr erhalten. Die Tatsache, dass sich die Wirtschaftsentwicklung im Bistum oder hohe Austrittszahlen erst zeitversetzt in den Kirchensteuerzuflüssen widerspiegeln, zeigt sich auch in der gleichzeitig höheren Rückstellung für zu erwartende Clearing-Rückzahlungen in der Zukunft.