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14.05.2012

„Die Kriegsfolgen sind schlimm genug“

Pater Josef Gerner (rechts) mit Weltkirchereferent Gerhard Rott in Eichstätt

Pater Josef Gerner (rechts) mit Weltkirchereferent Gerhard Rott in Eichstätt

Comboni-Missionar Pater Josef Gerner aus Meckenhausen in Mittelfranken berichtet über die Situation in Norduganda, wo er seit 1996 in der Pfarrei Kitgum tätig ist. Zurzeit ist auf Heimatbesuch und feiert an Pfingsten sein 50jähriges Priesterjubiläum.

Comboni-Missionar Pater Josef Gerner aus Meckenhausen in Mittelfranken berichtet über die Situation in Norduganda, wo er seit 1996 in der Pfarrei Kitgum tätig ist. Zurzeit ist auf Heimatbesuch und feiert an Pfingsten sein 50jähriges Priesterjubiläum.

„Der 20-jährige Krieg bei uns in Norduganda ist zu Ende. Die Kriegsfolgen sind schlimm genug: Traumatisierung vor allem der Jugend, Zusammenbruch traditioneller und moralischer Werte, Korruption großen Ausmaßes etc. Zur Erinnerung: bis zu 30.000 Kinder von den Rebellen mit Gewalt verschleppt, zu Kindersoldaten und Killern umfunktioniert, eine halbe Million Menschen in schmutzigen Lagern. Zusammengepfercht.“

„Schritte vorwärts: Stärkung des verwahrlosten Schulsystems. 1964 wurden alle kirchlichen Schulen verstaatlicht. 2008 gibt der Staat alle von den Kirchen gegründeten Schulen an uns zurück. Wir sollen das Niveau heben. Der Staat zahlt die Lehrer. Die Kirchen aber sollen nach dem Rechten sehen. Eine enorme Chance, aber eine harte Arbeit für Laiengremien der Kirche.“
„Auf dem Gelände der Mission konnten wir eine gute Sekundärschule bauen – mit Schülerheim für weit über 100 Schülerinnen und Schüler. Altersstufe 12 – 19 Jahre. Der Lions-Club in Neumarkt baute vier Klassenzimmer mit sanitären Anlagen. Das Schülerheim wurde von Spenden aus der Heimat finanziert. Unsere Zielgruppe: ehemalige Kindersoldaten, Kriegs- und AIDS-Waisen, sozial Schwache.“ […]

„Die Pfarrei mit 23 Außenstationen/Gemeinden wird meist von Katechisten, Pfarrgemeinderäten geführt. Das erfordert viele weiterführende Kurse. Dann möchten sie überall eine Kirche. Neun wurden schon gebaut. Die Christen beschaffen Baumaterial wie Ziegelsteine etc. Solange wird noch nicht übergeben haben, müssen wir Comboni-Missionare noch helfen. Versammlungsräume halten die Gemeinden zusammen. Hier Dank allen Spendern für die vielseitigen Unternehmungen.“ (Mai 2012)