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13.05.2024

Bitte um Versöhnung und Schutz – Bischof Hanke bei der internationalen Versöhnungswallfahrt in Tschechien

Bischof Gregor Maria

Bischof Gregor Maria zelebrierte den Festgottesdienst zur internationalen Versöhnungswallfahrt in Haindorf (Tschechien). Foto: Rafael Ledschbor

Eichstätt/Haindorf. (pde) – Gottes Nähe ist oft in ungewöhnlichen Zeichen erkennbar. Eines dieser Zeichen für Gottes Liebe und Nähe sei Maria, die Mutter Jesu. Darauf verwies der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Presdigt am vergangenen Wochenende im Rahmen der internationalen Versöhnungswallfahrt im tschechischen Marienwallfahrtsort Haindorf (Hejnice) im Eichstätter Partnerbistum Leitmeritz.

Maria lehre uns, so Bischof Hanke, mit den Augen der Liebe auf die Welt zu schauen und uns für die Nöte anderer zu öffnen. Gerade mit dem Anliegen der Versöhnung, der dieser Wallfahrt zu Grunde liegt, verbindet Hanke den Blick auf Maria, deren Schutzmantel „das Zelt seiner Gegenwart in der Welt“ sei, das uns einigt. Hanke schließt mit einem Gebet um Versöhnung und bittet um Marias Schutz über die Gemeinden und Länder.

Die internationale Versöhnungswallfahrt nach Haindorf im tschechischen Isergebirge findet jedes Jahr statt. An ihr beteiligen sich traditionell viele Pilgerinnen und Pilger aus Sachsen, Schlesien und Böhmen, aber auch zahlreiche Heimatvertriebene aus dem ehemaligen Sudetengebiet. Die Wallfahrt richtet sich deshalb besonders an alle Gläubigen mit polnischer, tschechischer, sorbischer und deutscher Muttersprache.

Hejnice liegt in Nordböhmen im äußersten Norden der tschechischen Republik im Isergebirge, unweit des Dreiländerecks mit der Grenze zu Deutschland und Polen. Die Marienwallfahrt geht der Sage nach auf eine wundersame Heilung im Jahr 1211 zurück. Die aufblühende Wallfahrt erlebte eine wechselvolle Zeit, die insbesondere durch die Reformation, aber auch den Dreißigjährigen Krieg geprägt wurde. Die heutige monumentale Wallfahrtsbasilika „Mariä Heimsuchung“ entstand nach einem Brand in den Jahren 1722 bis 1729 im für die damalige Zeit typischen bayerisch-österreichischen Barockstil. Nach der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung und der Franziskaner nach 1945 wurden Kirche und Kloster zweckentfremdend und verfielen stark. Seit 1993 ist in den Klostergebäuden ein internationales Begegnungszentrum des Bistums Leitmeritz beheimatet. Kirche und Kloster sind mittlerweile umfassend saniert und gelten wieder als Anziehungspunkt für Pilger und Touristen.

Die Gründung des „Internationalen Zentrums der geistlichen Erneuerung“ geht auf Pfarrer Miloš Raban (1948 – 2011) zurück, der im September 1990 nach Haindorf kam. Das Anliegen der geistlichen Erneuerung war auch der Anlass für die Versöhnungswallfahrt, die er im Jahr 2000 für Deutsche, Polen, Sorben und Tschechen ins Leben rief. Sie findet jedes Jahr rund um den 8. Mai statt, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkrieges.

Internationale Versöhnungswallfahrt Haindorf