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06.07.2020

Bischof Hanke unterstützt Aufruf zum „Lieferkettengesetz“

T-Shirt mit Aufschrift "Made in Bangladesh"

Oft werden Textilien und fragwürdigen Bedingungen hergestellt. Foto: Tero Vesalainen

Eichstätt. (pde) – Für Sorgfaltspflichten von Unternehmer und die Einhaltung der Menschenrechte in globalen Lieferketten spricht sich der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke aus. Damit unterstützt er die Initiative für ein „Lieferkettengesetz“. „Als Bischof möchte ich zu einem solidarischen Lebensstil und einer nachhaltigen Orientierung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Menschenrechtsverletzungen und schädliche Umweltfolgen eines nie dagewesenen Konsum- und Produktionsniveaus können nur in dieser Kombination überwunden werden“, so Hanke. „Die Kirche hat in diesem Zusammenhang eine Vorbildfunktion und ist zugleich Anwältin der ausgebeuteten Menschen und von Gottes Schöpfung.“

Hanke stimmt in den Aufruf von über 100 Bischöfen weltweit ein, die sich dafür aussprechen, dass Wirtschaftssysteme den Grundsätzen von Würde und Gerechtigkeit folgen und einen respektvollen Umgang mit Menschen und Umwelt gewährleisten müssten. Damit setzen sie sich gegen Zwangs- und Kinderarbeit und Beschäftigungen unter unmenschlichen gesundheitlichen Risiken oder Gewalt weltweit ein, aber auch gegen die Verunreinigung von Böden, Luft oder Wasser. Unternehmerischer Missbrauch sei weit verbreitet und die COVID-19-Krise habe die Situation nur weiter verschärft.

Die Bischöfe rufen alle Regierungen dazu auf, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und gegen die Missachtung der Menschenrechte durch Firmen vorzugehen. Sie begrüßen alle nationalen, europäischen und internationalen Vorstöße, die sich einer solchen Gesetzgebung annehmen, da die Betroffenen nur so eine verbindliche Grundlage erhalten, um gegen Menschenrechtsverstöße, Ausbeutung und Gewalt vorzugehen.

Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche des Bistums Eichstätt ergänzt dazu: „Mit dem Lieferkettengesetz erhält die menschenrechtliche Verantwortung der Unternehmen einen klaren politischen Rahmen. Wir unterstützen damit jene Akteure in der Regierung und in den Parlamenten, die sich für mehr Fairness in der globalen Wirtschaft aussprechen.“