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Angelus-Gebet am Abend

Neben dem "offiziellen" Abendgebeten der Kirche, Vesper und Komplet, gibt es auch schöne Hinweise auf einen abendlichen Mariengruß: So empfiehlt etwa der heilige Bonaventura 1262 seinen Mitbrüdern, am Abend dreimal die Muttergottes zu grüßen.
Das Läuten einer Glocke am Abend war ursprünglich vermutlich einfach ein Zeichen dafür, offenes Feuer (Feierabend-=Feuerabend?) zu löschen. Seine kirchliche Prägung erfuhr dieses Abendläuten spätestens unter Papst Johannes XXII. (1316-1334): Dieser ordnete 1318 an, beim abendlichen Läuten der Glocke kniend die Gottesmutter durch drei "Ave Maria" zu grüßen und dabei der Menschwerdung Christi zu gedenken. Dieses Gebets-Intention hat sich bis heute erhalten.
Weit verbreitet ist auch die Tradition nach dem abendlichen Angelus-Gebet im Gebet noch der Verstorbenen zu gedenken. Aus diesem Grund läutet abends nach der Angelus-Glocke häufig eine zweite Glocke.