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14.04.2013

Im Mittelpunkt der Mensch: „Woche für das Leben“ im Bistum Eichstätt eröffnet

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion (von links nach rechts): Helga Friehe (Gesundheitsnetzwerk Leben), Dr. Frank Dreves (Produktionsvorstand der AUDI AG), Dr. Elzbieta Szczeback (Pressesprecherin des Down-Syndrom Info-Centers), Der Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke, Prof. Dr. Thomas Doyé (Vizepräsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ingolstadt), Jeanne Turczynski (Moderation), Dr. Hans-Martin Weiss (Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg), Prof. Dr. Günter Ochs (Ärztlicher Direktor des Klinikums Ingolstadt) und Teresa Loichen (Netzwerk Leben). pde-Foto: Bernhard Löhlein

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) – Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Ingolstädter Klinikum wurde die „Woche für das Leben“ im Bistum Eichstätt eröffnet. Bischof Gregor Maria Hanke und der Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg, Hans-Martin Weiss, riefen dazu auf, den Wert des Lebens nicht rein nach materiellen Gütern zu bemessen. Nicht die Schnellsten sollten zu den Bestimmern unserer Gesellschaft werden, sagte Weiss in seiner Predigt. Es sei Aufgabe der Christen, ein Netz des Zusammenhaltes zu bilden, damit gerade auch die Schwächeren einen Platz finden.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kirche, Wirtschaft und Bildung betonte Bischof Hanke die Bedeutung der inneren Werte, wie Solidarität, Nächstenliebe oder Leben aus dem Glauben. Sie würden zwar nicht zum Bruttosozialprodukt beitragen, dennoch sorgen gerade sie für ein „Mehr an Lebensqualität“. Dies bestätigte auch Dr. Frank Dreves, Produktionsvorstand der AUDI AG. In seinem Unternehmen stünden der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. „Wir überfordern sie nicht, wir bilden sie weiter und wir bieten ihnen einen Gesundheitsrahmen.“

Kritische Anmerkungen kamen von Dr. Elzbieta Szczeback, der Pressesprecherin des Down-Syndrom InfoCenters. Sie rief zu einer „Entschleunigung“ unserer Gesellschaft auf. Dazu könnten gerade Menschen mit einer Behinderung beitragen. Auch der Ärztliche Direktor des Klinikums Ingolstadt, Prof. Dr. Günter Ochs, bestätigte, dass es darum gehe, für jeden Menschen eine richtige Aufgabe zu finden. Jeder habe Talente und Fähigkeiten, nicht jeder sei für alles geeignet. „In diesem Sinne ist jeder von uns ein Behinderter“, so Ochs. Eine solche Einstellung könne das Miteinander in der Gesellschaft fördern. Das gerade sei die Aufgabe der Bildung, ergänzte Prof. Dr. Thomas Doyé, Vizepräsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt. Allerdings werde in Schulen und Hochschulen noch zu sehr das Einzelkämpfertum gefördert. „Da gibt es noch viel zu tun“.

Veranstalter der Auftaktveranstaltung zur „Woche für das Leben“ waren das „Netzwerk Leben des Bistums Eichstätt“ und das „Gesundheitsnetzwerk Leben Ingolstadt“. Unter dem Motto „Engagiert für das Leben: Zusammenhalt gestalten“ finden vom 13. bis 20. April zahlreiche Aktionen statt. Weitere Informationen im Internet unter „bistum-eichstaett.de/woche-fuer-das-leben“.

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