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Immobilienkonzept als Bestandteil des Pastoralkonzepts

Im Rahmen der Entwicklung ihres jeweiligen Pastoralkonzepts sind die Pastoralräume im Bistum Eichstätt aufgefordert, den Bedarf und die zukünftige Nutzung von kirchlichen Gebäuden zu klären. Als Hilfestellung dazu hat das Projektteam Pastoralkonzepte zusammen mit anderen Fachbereichen im Bischöflichen Ordinariat einen Ablauf für die Immobilienbewertung sowie Kriterien für den Umgang mit kirchlichen Gebäuden entwickelt.

Ablauf der Immobilienbewertung

Maßgeblich für das Immobilienkonzept ist die zukünftige pastorale Ausrichtung im Pfarrverband bzw. im Pastoralraum. 

1. Orientierung an der pastoralen Ausrichtung

Die ausgewählten Gebäude und Räume müssen zum pastoralen Angebot passen und ihr Unterhalt muss mittel- und langfristig gesichert sein. 

2. Gebäude einschätzen

Anhand der Kriterienbeschreibung  können die Arbeitsgemeinschaften und Gremien die jeweiligen Gebäude zunächst auch ohne tiefere baufachliche Kenntnisse gut einschätzen und nach ihrer bisherigen Nutzung sowie auf neue Nutzungsmöglichkeiten hin beurteilen. 

3. Kontaktaufnahme und Abstimmen des Vorgehens

Danach empfiehlt sich in Abhängigkeit der jeweiligen Fragestellung eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit den beiden Fachbereichen Bauberatung und Immobilienmanagement in der Abteilung Kirchenstiftung/Bau und technische Dienste. Damit können erste Ansätze und Ideen rechtzeitig in Bezug auf das weitere Vorgehen abgestimmt und ggf. angepasst werden. 

Kontakt
Bischöfliches Ordinariat Zentrale Dienste 
Kirchenstiftungen/Bau und technische Dienste
Leonrodplatz 4, 85072 Eichstätt
Telefon: 08421 50-260
Email: bauamt(at)bistum-eichstaett(dot)de und immo(at)bistum-eichstaett(dot)de

4. Bewertung der Gebäude

Im nächsten Schritt kann dann eine genauere Betrachtung und Bewertung der jeweiligen Immobilien unter fachlicher Beratung und Begleitung aus den beiden genannten Fachbereichen erfolgen. Hierzu zählen u. a. bautechnische Bewertungen, Baumaßnahmen oder auch Prozessbegleitung bei Nutzungsänderungen (Erbpacht, Vermietung, Verkauf,...). 

Kriterien zum Umgang mit kirchlichen Gebäuden im Eigentum von Kirchenstiftungen im Pastoralraum

Ausgangspunkt: Pastorale Vision
Unsere Schwerpunkte – heute und in Zukunft

Welche bzw. wie viele Gebäude sind dafür notwendig?

  • Welche Räumlichkeiten sind für die pastorale Arbeit in Ihrem pastoralen Raum notwendig?
  • Welche Räumlichkeiten können Sie auch eigenständig erhalten?
  • Auf welche Räumlichkeiten können/müssen Sie in Zu-kunft verzichten?

Welche bzw. wie viele Gebäude sind dafür vorhanden? 

  • Welche Ideen haben Sie für eine sinnvolle Nutzung der Immobilien?
  • Haben Sie Kontakte zu (evtl. kirchlichen, sozialen, kommunalen …) Stellen, die vielleicht Interesse haben könnten?
  • Liegen konkrete Anfragen anderer Einrichtungen für eine Nutzung der Immobilien vor?

Aspekte der Gebäudebeurteilung / Kriterien

Pastorale Relevanz

  • Für welche pastorale Nutzung ist das Gebäude geeignet?
  • Welche Funktionen kann das Gebäude erfüllen?

Eine Überprüfung der Immobilien auf ihre Relevanz und Notwendigkeit im Hinblick auf das zielgerichtete Arbeiten in der Pastoral unseres pastoralen Raumes ist notwendig:

1. Eignung

  • Welche Räume eignen sich besonders gut für bestimmte Zielgruppen?
  • Welche Kirchen bieten sich innerhalb des vorgegebenen Konzeptes für welche liturgischen Feiern besonders an (vielfältige Gottesdienstangebote in dazu passenden Kirchenräumen)?
  • Wo bietet sich die Kombination von Gottesdienst- und Versammlungsräumen an?
  • Welche Bedeutung hat das (Kirchen-)Gebäude für den gesamten pastoralen Raum?
  • Wie variabel nutzbar ist das Gebäude?
  • Gibt es eine Küche?
  • Ist ein Raum mit festinstallierten Medien (Beamer, Leinwand, …) ausgerüstet?
  • Sind die Räume geeignet für kirchlich-soziale Arbeit? (Tafelarbeit, Essensangebote für Bedürftige, Kirchenkaffee, Heiligabendaktionen für Wohnsitzlose, ...)


2. Pastorale Erreichbarkeit

  • Gibt es andere Möglichkeiten, um die pastorale Erreichbarkeit vor Ort zu sichern? Welche digitalen Zugänge sind möglich?
  • An welchen Orten kann außerhalb der Kirche Gottesdienst gefeiert werden?
  • Wie sind die Arbeitsplätze des pastoralen Personals räumlich verteilt? Welche räumlichen Veränderungen könnten eine bessere Erreichbarkeit und Zusammenarbeit herstellen?
  • Wie zentral liegt das Gebäude im Pastoralraum? 
  • Wie viele Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe?
  • Wie weit ist die nächstgelegene katholische Kirche vom Pfarrheim entfernt?

3. Sonstige pastorale Kriterien

  • Gibt es noch andere Kriterien, z.B. Traditionen, Ver-mächtnisse, …?

Bauphysikalischer Zustand

  • Wie hoch sind die Energiekosten?
  • Welche Sanierungskosten sind in nächster Zeit zu er-warten?
  • Welche Unterhaltskosten fallen an?

Klimaoffensive 2035

Mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität ist die Klimaoffensive 2035 einzubeziehen:

  • Verbindliches Energiemanagement
  • Heizungsoptimierung
  • Austausch aller Ölheizungen
  • Gebäudesanierung gemäß der ökologischen und nachhaltigen Bauleitlinien
  • Optimierung der Außen- und Innenbeleuchtung
  • Prüfung aller Möglichkeiten zum Bau einer PV-Anlage
  • Bezug von Ökostrom zertifiziert mit dem Grüner-Strom- oder ok-Power-Label

Ökologische Aspekte

Gemäß den allgemein geltenden Standards

Erreichbarkeit und soziokulturelles Umfeld

  • Wie ist das Gebäude erreichbar und womit?
  • Wie wirkt das Umfeld auf das Gebäude ein

Barrierefreiheit    

  • Ist das Gebäude barrierefrei ausgebaut?
  • Gibt es Möglichkeiten, falls nicht?

Nutzungsmöglichkeiten

  • Für welche Nutzung ist das Gebäude geeignet und wa-rum?
  • Für welche Nutzung ist das Gebäude ungeeignet?
  • Wie ist das Gebäude augenblicklich ausgelastet? (>65%)
  • Sind liturgische Feiern in dem Gebäude möglich?

Nutzungsalternativen    

Welche alternativen Nutzungen sind in und mit dem Gebäude möglich?

Auslastung

  • Wer nutzt das Gebäude?
  • Wie häufig?

Ökumenische, kirchliche oder sonstige Kooperationen

  • Wer hat Interesse oder die Möglichkeit, das Gebäude ebenfalls mit zu benutzen? (Politische Gemeinde, evangelische Kirchengemeinde, Vereine, Jugendgrup-pen, …)

Ökonomische Aspekte

  • Rentabilität des Gebäudes
  • Wie verhält sich der Ertrag gegenüber dem Aufwand für den Unterhalt?

Denkmalpflegerische Aspekte

  • Wie ist die bauliche, geschichtliche und identitätsstiftende Wertigkeit des Gebäudes
  • Ist das Gebäude ortsprägend?

Außenwahrnehmung    

  • Lage der einzelnen Gebäude (zentral, dezentral, offen, versteckt)?
  • Wie wirken die Räume (einladend, abweisend, freundlich)?

Ausstrahlung    

  • Welches Bild entsteht "auf der Schwelle"?
  • Welche sinnlichen Eindrücke dominieren? (Geruch, Beleuchtung, Temperatur, Farben, Sauberkeit, Ord-nung, Gesamtzustand, ...)

Zweckmäßigkeit    

Wie zweckdienlich sind die Räume eingerichtet?