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06.12.2021

Hirtenfelder

Stadt

Die Felder der Hirtinnen und Hirten haben sich verändert. Wenn in der Nacht alle Lichter in
Bethlehem leuchten, sind Sterne schwer zu sehen. Unsere Städte? Sind sie Hirtenfelder?  

Im Grunde ja! Menschen gehen ihrer Tätigkeit nach. Menschen aus verschiedenen Schichten.
Oft übernachten sie nur in den Wohnsilos unserer Zeit. Gehen im Alltag unter. Jeden Tag das
Gleiche. Kleine und große Sorgen und Freuden unterbrechen das Einerlei.  

Sie erwarten kein Zeichen vom Himmel.  

Wo ich auch hinsehe: Hirtenfelder! Menschen versorgen sich und das ihnen anvertraute. So –
wie es eben geht – oder auch manchmal nicht geht.  

Das Beste aus der Situation machen und doch ein stilles Hoffen: Es könnte immer noch etwas
besser gehen, anders werden.

Der Engel des Herrn mit seinen Lichterschein und die Schar der Engel sind verborgen hinter
Wänden – vielleicht sogar einbetoniert?

Sie erscheinen vielleicht auch nur in den leuchtenden Gesichtern einfacher Menschen, denen
wir so manchmal begegnen. Wenn unser Alltag selten Himmlisches erlebt, sind die Boten Gottes
da.  
 
Text: Alfred Grimm

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