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27.08.2021

Dem Diözesanpatron geweiht: St. Willibald in Weißenburg wird 150 Jahre

St. Willibald in Weißenburg feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Eichstätt/Weißenburg. (pde) – Seit 150 Jahren ragt der Kirchturm der St. Willibaldskirche in Weißenburg in die Höhe. Der Geburtstag der Kirche wird ausführlich gefeiert: Über das Jahr verteilt gab es bereits einige Veranstaltungen, nun nähert sich der Höhepunkt – eine Festwoche mit Ausstellung, Jugendvesper, Konzert und Festgottesdienst am Sonntag, 26. September. Genau 150 Jahre zuvor hatte der Eichstätter Bischof Franz Leopold Freiherr von Leonrod die Kirche geweiht.

Interessant ist die Entstehungsgeschichte: Nach der Reformation ließen sich Mitte des 19. Jahrhunderts wieder Katholiken in Weißenburg nieder. Sie wurden von der katholischen Stadtpfarrei St. Georg in Ellingen betreut, der Wunsch nach einer eigenen Kirche wuchs aber. So erwarb man nach einigem Hin und Her schließlich das heutige Grundstück am Rande der Weißenburger Innenstadt. Die wenigen Katholiken konnten ein solches Projekt nicht allein stemmen, aber mithilfe einiger Förderer, unter anderem König Ludwig I. und König Ludwig II. sowie einer bayernweiten Sammlung, gelang der Bau.

In der jungen Kirche gibt es Fundstücke aus den unterschiedlichsten Epochen. Der spätgotische Hochaltar kam erst 1939 im Zuge einer umfassenden Renovierung in die Kirche. Die Figuren darin sind nicht aus einer Hand und haben zum Teil auch schon den Ort in der Kirche gewechselt. Verschiedene Heilige sind zu sehen, in der Mitte schweben zwei Engel über einer spätgotischen Madonna. Zentral darüber steht die Figur des heiligen Willibalds, die ein Münchner Bildhauer erst 1939 geschaffen hat. „Wenn wir in die Kirche hinein kommen, haben wir verschiedene Nuancen aus unterschiedlichsten Zeiten mit unterschiedlichen Akzenten. Diese Vielfältigkeit macht den Charakter der Kirche aus“, sagt Dekan Konrad Bayerle.

Nach den Feierlichkeiten zum Jubiläum steht die Restaurierung der Kirche an. So sollen unter anderem Farbgebungen, Elektrik, Beleuchtung und Lautsprecheranlage aktualisiert werden, auch Menschen mit Hörgeräten werden dann besser den Gottesdiensten folgen können.

Ein Videoporträt über St. Willibald in Weißenburg ist unter www.bistum-eichstaett.de/video zu sehen.

Weitere Willibaldkirchen im Bistum Eichstätt

Kirchen, die dem Diözesanpatron St. Willibald geweiht sind, gibt es im Bistum noch eine ganze Reihe. So geht etwa die Pfarrkirche in Traunfeld auf die Zeit des seligen Bischofs Gundekar II. zurück, der dort einen ersten Kirchenbau im Jahre 1060 weihte. Ob Traunfeld zu dieser Zeit schon eine eigene Pfarrei war, ist nicht bekannt, 1322 wurde die Kirche jedoch als Pfarrkirche bezeichnet und in einem Visitationsprotokoll des Jahres 1480 ist von zwei Pfarreien und zwei Pfarrern die Rede, von einer Pfarrei St. Katharina und einer Pfarrei St. Willibald. Die im Kern frühgotische Pfarrkirche St. Willibald erfuhr in der Zeit um 1670 eine umfangreiche bauliche Veränderung. Bischof Gundekar II. weihte im gleichen Jahr noch weitere Willibaldskirchen: in Weidenwang und in Möning. Der romanische Bogen im Altarraum von Möning ist bis heute Zeuge jener Zeit.

Auch die Pfarrkirche Ingolstadt-Oberhaunstadt geht weit ins Mittelalter zurück. Der erste Kirchenbau mit schmalem Langhaus, quadratischem Chor und kleiner Apsis ist um etwa 1200 nachweisbar. Dort wurde jedoch häufig an- und umgebaut, so dass die heutige Gestalt aus den 1950er Jahren stammt und 1990 nochmals verändert wurde.

Ein Kuriosum stellt die zur Pfarrei Heldmannsberg gehörende Filialkirche St. Willibald in Fürnried dar. Sie ist als Simultankirche nämlich auch gleichzeitig evangelische Pfarrkirche des Ortes. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1797, hatte jedoch Vorgängerbauten, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im barock-klassizistischen Stil ausgebaut, dabei blieb der romanische Turm erhalten. Das Simultaneum, also die gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen und evangelischen Kirche, ist seit dem Jahr 1653 bezeugt.

Jüngeren Datums ist die Pfarrkirche St. Willlibald in Neumarkt-Woffenbach. Am 1. Mai 1965 legt Kurat Josef Wittmann den Grundstein für die neue Kirche. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit weihte der damalige Bischof von Eichstätt und spätere Kardinal, Dr. Joseph Schröffer, Altar und Gotteshaus.

Noch viele weitere Kirchen und Kapellen im Bistum Eichstätt tragen das Patrozinium des heiligen Willibald. Dazu gehören auch noch im Privatbesitz befindliche Kapellen, etwa die im 19. Jahrhundert errichtete Willibaldsruh bei Attenfeld. Um den Stein neben der Kapelle ranken sich verschiedene Sagen. So soll sich der heilige Willibald auf einer Wanderung dort ausgeruht und seinen Durst an einer nie versiegenden Quelle gestillt haben, die sein Pferd durch Hufschlag in einem Stein zunächst geschaffen habe. Ein Video dazu findet sich auf der Bistumshomepage unter bistum.org/2rm.

Willibaldswoche

Die Willibaldswoche findet seit 2009 jährlich statt. Anlass der Begegnungs- und Wallfahrtswoche für die Gläubige der Diözese Eichstätt ist der Gedenktag des Bistumsgründers Willibald, dessen Todestag der 7. Juli 787 war.

Kontakt

Bischöfliches Ordinariat Eichstätt
Bereich Pastoral
Abteilung 1: Seelsorge, Evangelisierung und Glaubenspädagogik
Walburgiberg 2
85072 Eichstätt
Tel. (08421) 50-601
Fax (08421) 50-609, oder 50-628
E-Mail: willibaldswoche(at)bistum-eichstaett(dot)de