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29.03.2023

Stimmen unterwegs: Die Leichtigkeit als Sinnbild für ein erfülltes Miteinander

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Stefan Blüml, St. Pius Ingolstadt. Foto: Andreas Weiß

Mit einem intensiven Dialog mit verschiedenen Akteuren sowie einer breiten Beteiligung der Gemeinde hat die Pfarrei St. Pius in Ingolstadt sich auf den Weg zum Pastoralkonzept gemacht. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Stefan Blüml berichtet über die ersten Schritten in diesem Prozess und Herausforderungen, die noch zu bewältigen sind.

Wie sieht Dein persönliches Zielbild für die Gemeinde St.Pius aus?

Stefan Blüml - Der Fesselballon ist ein schönes Sinnbild für die Vision unserer Arbeit in St.Pius für ein lebendiges Gemeindeleben im Geiste Jesu Christi: Der Ballon nimmt die Menschen mit, hebt ab und lässt alles Schwere zurück. Diese Leichtigkeit als Sinnbild für ein erfülltes Miteinander in St.Pius gefällt mir!

Wie sieht der Weg von St. Pius aus?

Durch mehrere Treffen mit Vertretern umliegender Gemeinden und sozialer Einrichtungen, vielen persönlichen Gesprächen und einem Fragebögen in der Kirche und im Pfarrbrief der Gemeinde konnten wir einen guten Eindruck über die Strukturen, Wünsche und Bedürfnisse um uns herum gewinnen: wo und für was stehen wir als Gemeinde und wie können wir uns mit unserem Engagement auch in unserem Stadtviertel einbringen. Mithilfe mehrerer spannender und intensiver Klausurtage konnten wir auf diesen Erkenntnissen unseres "Sehens" einen Visionenprozess zur Formulierung von übergeordneten Zielbildern erfolgreich durchführen.

In einem nächsten Schritt werden wir die vielen Impulse aus der Phase des "Sehens" in konkrete Projekte überführen- gute Ideen dazu haben wir sehr viele- hier wird (leider) ein harter Priorisierungsprozess stattfinden müssen, um unsere begrenzten Kräfte gut einzuteilen.
Die Vorstellung und der Austausch in der Gemeinde zu unseren Arbeitsergebnissen  erfolgt dann im Sommer im Rahmen des Pfarrfestes.
Die zusammenfassende Beschreibung unseres Profils für das anzufertigende Pastoralkonzept schließt daraufhin unsere rund 18-monatige Phase der bewussten Orientierung und Neudefinition in St.Pius ab. Schon heute haben wir vereinbart, die konkreten Projekte regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen und konsequent nachzujustieren.

Was macht Ihnen Hoffnung?

Eine stärkende und durch das Leben begleitete Gemeinschaft kommt nicht aus der Mode. Das Engagement im Pfarrgemeinderat (PGR) in den letzten Monaten auf unserem Weg der Orientierung zeigt mir, dass diese Vision in uns allen lebt. Und dass es sich lohnt, daran zu arbeiten und darum zu kämpfen, dass diese Vision "erlebbar" wird:
Wir sind in den letzten Monaten im PGR vertrauensvoll zusammengewachsen, wir haben die Augen geöffnet und eine neue Wahrnehmung gewonnen, es haben sich schöne menschliche Begegnungen und neue Bekanntschaften ergeben. Es ist anstrengend, aber ein sehr lohnenswerter Weg!

Was war bzw. ist hilfreich?

  • Das Thema in Teilschritte zu zerlegen.
  • Einen terminlichen Ablauf einzuschätzen.
  • Nicht zu meinen, alleine gehen zu müssen, Austausch suchen mit anderen PGRs oder auf Dekanatstreffen, Angebote der pastoralen Dienste in Eichstätt in Anspruch zu nehmen etc.
  • Ausreichend Zeit für den Teilschritt "Sehen" zu reservieren.
  • Die Gemeinde "am Ball" zu halten, regelmäßig zum Weg bzw. zum Status zu informieren.
  • Darauf zu achten, Niemanden im PGR auf dem Weg zu verlieren, das Tempo anzupassen.

Welche Herausforderungen sehen Sie noch?

Wir müssen ein gutes Gespür für die Balance zwischen bestehenden Bausteinen unseres  Gemeindelebens und dem Aufbruch hin zu Neuem entwickeln. Mutige Entscheidungen sind gefragt, wo wir unsere begrenzten Kräfte einsetzen und wofür wir uns zukünftig engagieren. Wir müssen uns öffnen für neue Inhalte und Formate, um die Menschen zu erreichen. Auch an der katholischen Kirche gehen zum Beispiel die Digitalisierung und Social Media nicht vorbei.

Die Fragen stellte Andreas Weiß beim Klausurtag zum Thema „Visionsarbeit“ im März 2023: