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08.05.2015

Lebendige Ökumene: Simultankirchenradweg in der Oberpfalz eröffnet

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm und Domkapitular Norbert Winner für die Diözese Eichstätt (von links) feierten zur Eröffnung des Simultankirchenradwegs gemeinsam einen Gottesdienst in St. Vitus/St. Veit in Illschwang. pde-Foto: Anika Taib

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm und Domkapitular Norbert Winner für die Diözese Eichstätt (von links) feierten zur Eröffnung des Simultankirchenradwegs gemeinsam einen Gottesdienst in St. Vitus/St. Veit in Illschwang. pde-Foto: Anika Taiber

Eichstätt/Illschwang. (pde) – Unter dem Motto „Erleben. Erfahren. Entdecken. Wie Kirche bewegt!“ haben die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam den Simultankirchenradweg in der Oberpfalz eröffnet. Der Weg verbindet nun 49 Gotteshäuser und historische Orte, die von evangelischen und katholischen Christen zusammen genutzt wurden oder bis heute Simultankirchen sind.

Die Veranstaltung am Freitag, 8. Mai, begann mit einem Empfang im Rathaus von Sulzbach-Rosenberg. Bei der anschließenden ökumenischen Andacht in der ehemaligen Simultankirche St. Marien sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, die Besucher seien aus unterschiedlichen Konfessionen und Orten zusammen gekommen: „Die Taufe verbindet uns.“ Er betonte, wie wichtig es sei, das Verbindende zwischen Katholiken und Protestanten zu betonen: „ Ich habe große Hoffnung, dass wir in den nächsten Jahren große Schritte in der Ökumene vorangehen.“

Im Anschluss radelten viele Teilnehmer ein Teilstück des neuen Radwegs. Der zweite Teil des Programms fand im einige Kilometer entfernten Illschwang statt. In diesem Ort in der Diözese Eichstätt gibt es bis heute eine lebendige Simultankirche, die Pfarrer beider Konfessionen wohnen am Ort.

Die ökumenische Feier in der Kirche St. Veit/St. Vitus leitete Domkapitular Norbert Winner aus der Diözese Eichstätt. In seiner Ansprache erklärte er, das Verbindende zwischen den beiden Religionen sei weit größer als das, was sie trennen würde. Er äußerte die Hoffnung, dass viele Menschen, nicht nur Gläubige, die Kirchen am Radweg besuchen werden – und der Radweg so zu einem „Vehikel der Verkündigung“ werden könne. „Ich wünsche uns allen, dass von unserem gemeinsamen Projekt viel Segen ausgeht, viel Gutes.“

Simultankirchen sind Kirchen, die von mehreren Konfessionen gemeinsam genutzt werden. Pfalzgraf Christian August von Sulzbach führte das Simultaneum 1652 ein und ordnete an, dass die Kirchen in seinem Herzogtum sowohl den evangelischen als auch den katholischen Gemeinden zur Verfügung standen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden viele Simultaneen aufgelöst. Heute werden in der nördlichen Oberpfalz noch neun Kirchen simultan genutzt. Der Radweg führt in zehn verschiedenen Routen durch die Oberpfalz und verbindet diese und ehemalige Simultankirchen.

Eine Bildergalerie zur Eröffnung gibt es im Internet unter „www.bistum-eichstaett.de/simultankirchenradweg“. Weitere Informationen gibt es unter „www.simultankirchenradweg.de“.