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26.10.2010

Eichstätter Collegium Orientale stellt sich in Rom vor - Ökumenische Begegnungen am Rand der Bischofssynode

Collegium Orientale in Rom

Begegnung der Leitung des Eichstätter Collegium Orientale mit Bischöfen der orientalischen Kirchen: v.l.n.r.: Erzbischof Gregorios Elias Tabé (Damaskus/Syrien), Vizerektor Dr. Oleksandr Petrynko (Eichstätt), Bischof Armash Nalbandian (Damaskus/Syrien), Erzbischof Elie Béchara Haddad (Sidon/Libanon), Patriarch Gregorios III. Laham (Damaskus/Syrien), Bischof Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Erzbischof Jean-Clément Jeanbart (Aleppo/Syrien), Bischof Makarios Tewfik (Ismayliah/Ägypten), Rektor Paul Schmidt (Eichstätt), Dr. Rudolf W. M. Solzbacher (Deutscher Verein für das Heilige Land).

Eichstätt/Rom. (pde) – Zu zahlreichen Begegnungen kam es am Rande der außerordentlichen Bischofssynode zur Lage der Christen im Nahen Osten. Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB, der von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Synode berufen wurde, und die Leitung des Eichstätter Collegium Orientale (COr), Rektor Paul Schmidt und Vizerektor Dr. Oleksandr Petrynko, stellten einigen hochrangigen Teilnehmern der Synode das COr vor.

Im Zentrum stand eine Begegnung mit Bischöfen der orientalischen Kirchen aus dem Libanon, Syrien und Ägypten. An deren Spitze stand Patriarch Gregorios III. Laham (Damaskus) von der melkitischen Kirche mit Erzbischof Jean-Clément Jeanbart (Aleppo/Syrien) und Erzbischof Elie Béchara Haddad (Sidon/Libanon). Drei weitere Vertreter der orientalischen Kirchen waren der syro-katholische Erzbischof Gregorios Elias Tabé aus Damaskus, der koptisch-katholische Bischof Makarios Tewfik aus Ismayliah (Ägypten) und Bischof Armash Nalbandian, der Primas der armenischen apostolischen Kirche in Syrien vom Katholikat Etschmiadsin (Sitz in Damaskus), sowie Dr. Rudolf W. M. Solzbacher als Vertreter vom Deutschen Verein für das Heilige Land bei der Synode.

Rektor Paul Schmidt stellte den Gesprächspartnern zunächst die ökumenische Grundvision des Collegium Orientale in Eichstätt vor. Es ist ein Haus, in dem Studenten aus katholischen Kirchen des Ostens und des Orients zusammen mit Studenten aus deren orthodoxen Schwesterkirchen zusammen studieren, leben, beten und Gottesdienste feiern. Auf diese Weise soll jeder in der Gemeinschaft andere Riten und Kirchen kennenlernen, Vorurteile und Ängste abbauen und sich näher kommen, wobei die kirchlichen Grenzen bei der Feier der Liturgie eingehalten werden.

Erzbischof Cyril Vasyl’ SJ, der Sekretär der vatikanischen Ostkirchenkongregation, stellte während eines weiteren Treffens fest, dass das Collegium Orientale modellhaft für einige der Themen stehe, die in der Synode diskutiert worden seien. Dazu gehöre die Frage, ob es möglich sei, dass Seminaristen verschiedener Riten und Kirchen in einem Priesterseminar gemeinsam geistlich, spirituell und wissenschaftlich ausgebildet werden könnten.

Mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, dem künftigen Kardinal Kurt Koch, sowie dem syrisch-katholischen Bischof Flavien Joseph Melki (Kurienbischof in Antiochien) und Bischof Armash Nalbandian, dem Primas der armenischen apostolischen Kirche in Syrien vom Katholikat Etschmiadsin, wurde vor allem das Zusammenleben von Seminaristen und Priestern verschiedener Kirchen diskutiert und als ein guter Weg für die Wiedererlangung der Einheit der Kirche hervorgehoben.

Weitere Besuchstermine nahm die Leitung des Eichstätter Collegium Orientale beim  Päpstlichen Orientalischen Institut und dem Collegium Russicum war. Ein besonderer Augenblick war die Begegnung zwischen Bischof Gregor Maria Hanke und seinem früheren Professor Archimandrit Robert Taft SJ. Er gilt als weltweit führender Experte und Liturgiewissenschaftler für das byzantinische Stundengebet und die ostkirchliche Eucharistiefeier. Taft war an der Gründung des Collegium Orientale maßgeblich mit beteiligt.