Zum Inhalt springen
23.12.2021

Weihnachten im Dialog

Betlehem. Foto: Andreas Schneidt

Bethlehem ist für Juden, Christen und Moslems ein besonderer Ort. Foto: Andreas Schneidt

Zwischen Weihnachten und Chanukka gibt es gravierende Unterschiede und gleichzeitig auch mehrere Parallelen. So sind beides Lichterfeste, finden am 25. des Monats des jeweiligen Kalenders statt, fallen in der Regel in die Nähe der Wintersonnenwende oder auch mit ihr zusammen und werden in der ganzen Familie in frohem Beisammensein gefeiert. Dabei erhalten die Kinder Geschenke.

Diese Gemeinsamkeiten wollen jedoch nicht über die jeweils eigenen Kernaussagen des jeweiligen Festes hinwegtäuschen. So erinnert Chanukka nicht nur an einen militärischen Sieg, sondern auch an den Sieg über die gewünschte Assimilation. Weihnachten ist von solch kriegerischen Gedanken weit entfernt. Es erinnert an die Geburt Jesu, des verheißenen Messias, des Christus. Bei aller Weihnachtsfreude darf man jedoch nicht den Blick auf das Umfeld, in das hinein Jesus geboren worden ist, verlieren. Ein Impuls, der bei einer Betrachtung des Weihnachtsgedankens sicher hilfreich sein kann, wurde bereits 1947 auf der (interreligiösen) Seelisberger Konferenz formuliert. Er lautet:

„Es ist hervorzuheben, dass Jesus, der ewige Sohn Gottes, von einer jüdischen Mutter aus dem Geschlecht Davids und aus dem Volk Israel geboren wurde und dass seine ewige Liebe und Vergebung sein eigenes Volk und die ganze Welt umfasst.“

So lädt uns Weihnachten auch dazu ein, den Dialog zwischen Christen und Juden auch im Kalenderjahr 2022 in gegenseitiger Achtung und der Freude an der Begegnung lebendig zu halten.

Text: Barbara Bagorski