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04.09.2023

Koschere Küche

Gewürze für die koschere Küche. Foto: Andreas Schneidt

Während im Christentum Speisevorschriften weitgehend in den Hintergrund getreten sind, prägen sie mit mehr oder weniger Konsequenz den jüdischen Alltag. Hier legen die Speisevorschriften – Kaschrut – fest, was gegessen werden darf und was nicht, wie Speisen zubereitet und in welcher Abfolge sie gegessen werden sollen und was rein bzw. unrein ist.

Reine Speisen werden koscher genannt. In der koscheren Küche ist nur Fleisch von Tieren erlaubt, die wiederkäuen, vier Füße und gespaltene Hufe haben (vgl. Lev 11,1-3). Vor der Zubereitung muss das Fleisch durch Wässern und Salzen von jeglichem Blut gereinigt werden. Das hat seinen Grund darin, dass Blut grundsätzlich nicht verzehrt werden darf (vgl. Dtn 12,23-26). Fische müssen Schuppen und Kiemen haben; alle anderen Meeresfrüchte dürfen nicht gegessen werden.

Eier, Gemüse, Obst, Salat und Getreide gehören zu den neutralen Lebensmitteln. Diese werden parve genannt. Lebensmittel, die weder koscher noch parve sind und daher keinen Eingang in die Speiseplanung gefunden haben, werden trefe genannt.

Fleisch- und Milchspeisen müssen strikt voneinander getrennt werden (vgl. Dtn 14,21). Das gilt nicht nur für den Bereich der Zubereitung. Zwischen dem Genuss von Milch- und Fleischspeisen sollte eine gewisse Zeitspanne liegen, die – je nach Verdaulichkeit der Speisen – zwischen einer halben Stunde und sechs Stunden liegen kann.

Das Gebot zur Trennung von Milch- und Fleischprodukten schließt auch die Kücheneinrichtung mit ein (z.B. zwei Kühlschränke, zwei Herde, zwei Spülbecken). Dasselbe gilt für das Kochgeschirr und andere Küchenutensilien (z.B. Küchentücher). Was das Essgeschirr betrifft, so nutzt man traditionell für Fleisch solches mit einem roten Rand, für Milchspeisen solches mit einem blauen Rand. Ebenso getrennt ist das Essbesteck.

Text: Barbara Bagorski