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10.07.2022

Gemeinschaft der Heiligen – Nachfolge

H.l. Willibald: Andreas Schneidt

Statue des hl. Willibald auf dem Brunnen am Eichstätter Marktplatz. Foto: Andreas Schneidt

Eine ganze Festwoche hindurch hat er uns der heilige Willibald begleitet und wir haben es wieder gesehen: Er ist alles andere als ein „komischer Heiliger“. Willibald war ein Mensch, der seine ganz persönlichen Gaben dafür einsetzte, dass er sein Leben ganz nach der biblischen Botschaft gestalten konnte. Dabei achtete er darauf, dass es nicht zu einer Spaltung zwischen einem „spirituellen“ und einem „profanen“ Alltag kam. Willibald lebte den Menschen damals – und auch uns heute – vor, was es heißt, die Forderung Gottes „Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig“ (Lev 19.2) mit Leben zu füllen. Damals war Willibald eingeladen – heute sind wir es – zu hören, was Gott gesprochen hat, es zu tun und es zu befolgen (Ex 24,7).

Der Ruf in die Nachfolge trifft jede und jeden in besonderer Weise Er lädt dazu ein, ein realistisches Bild von sich selbst zu gewinnen, die persönliche Berufung anzunehmen und sie in die „Gemeinschaft der Heiligen“ einzubringen und zu entfalten.

Diese Einladung zum „heilig sein“ kann weder in aller Zurückgezogenheit noch in sonst einem geschützten Raum gelebt werden. Die Umsetzung zeigt sich im aktiven Dienst in der Welt, frei von jedem Machtstreben, getragen vom Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung. Es geht also nicht um fromm Scheinendes, sondern um ein auf die Gemeinschaft bezogenes Tun, das um seine Wurzeln weiß.

Eine einfach nur abzuarbeitende Gebrauchsanweisung „zum heilig werden“ gibt es nicht und gab es auch noch nie. Aber es gibt viele Denkanstöße, die aufgegriffen, geprüft, getan und immer wieder hin zu den Wurzeln in Stille und Gebet zurück verfolgt werden wollen; z.B. die „goldene Regel“, ein  Gedanke der Bergpredigt (Mt 7,12), der den Weg zu einem über Grenzen hinweg gelingenden Miteinander zeigt.

Text: Barbara Bagorski