Zum Inhalt springen
06.07.2023

Der Stern Davids

Davidstern. Foto: Norbert Staudt

Darstellung eines Davidsterns in den Ruinen von Kafarnaum. Foto: Norbert Staudt

Der Stern Davids – oder auch Davidstern – ist ein religiöses Symbol des Judentums. Er wurde nach dem König David benannt und besteht aus zwei untrennbar miteinander verflochtenen Dreiecken. Aber was will dieses Symbol zum Ausdruck bringen?
 
Schaut man einmal genau hin, so kann man die Zahl 13 entdecken, denn der Davidstern steht u.a. für die 13 Attribute der Barmherzigkeit Gottes, wie sie in Ex 34,6-7 benannt sind. So gilt, dass dreizehn

  • als Zahl für Einheit und Liebe steht,
  • sich der Zahlenwert 13 aus den Worten „Eins“ und „Liebe“ zusammensetzt (echad und ahawa),
  • die Anzahl der Buchstaben die Namen der Vorväter und auch der Vormütter präsentiert.

Zählt man nun 13 und 13 zusammen, so ergibt sich 26. Dieser Zahlenwert steht für das Tetragramm, d.h. den Namen Gottes.

Auch die Richtung, in der die Spitzen der Dreiecke zeigen, hat eine klare Bedeutung. So weist die nach oben gerichtete Spitze darauf hin, dass sich der Mensch auf Gott ausrichtet und um seine Barmherzigkeit bittet. Die nach unten gerichtete Spitze steht für die Zusage Gottes in Barmherzigkeit auf den Menschen zu schauen.

Durch diese Vernetzung weist der Davidstern auch darauf hin, dass die Liebe zu Gott in einer unkündbaren Wechselbeziehung zur Nächstenliebe steht. Nächstenliebe wiederum setzt die Annahme seiner selbst, also eine positive Selbstliebe, voraus. Um es mit den Worten Jesu zu sagen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Vernunft. Das ist das größte und erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22,37-39).

Diese Liebe kann man nicht in der Theorie lebendig werden lassen. Schöne Worte reichen nicht. Der Rede von der Liebe muss immer ein entsprechendes Tun vorausgehen. Und dabei gilt: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, dass sollt auch ihr ihnen tun.“ (Mt 7,12), oder: Was du nicht willst, was man dir tut, dass füg‘ auch keinem andern zu. (vgl. Babylonischer Talmud, Schabbat 33)

Text: Barbara Bagorski