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14.01.2022

Das „Neujahrsfest der Bäume“ – Tu Bischwat

Foto: Andreas Schneidt

Olivenbäume. Foto: Andreas Schneidt

Klimawandel, Klima- und Umweltschutz: Themen, die die aktuelle Nachrichtenwelt durchziehen und auf die dringende Notwendigkeit zum Handeln aufmerksam machen. Es sind Nachrichten, die den Einzelnen und die Gemeinschaft jeden Tag vor die Frage stellen, wie sie mit den Gütern der Schöpfung umgehen. In diesen Themenzusammenhang fällt auch der nicht biblische, aber biblisch begründete jüdische Festtag des „Neujahrs der Bäume“, der mit der Baumblüte im Mittelmeerraum und in Israel zusammenfällt und in diesem Jahr am 17. Januar gefeiert wird.

Das „Fest der Bäume“ erinnert an den Beginn der Schöpfung und die vollkommende Beziehung zwischen Gott, Mensch und Umwelt. Gleichzeitig weist es auf die Aufgabe des Menschen hin, diese Welt als einen Ort zu bewahren, an dem der Mensch dauerhaft in einer gesunden Umwelt leben kann, in dankbarem und verantwortungsvollem Umgang mit der Natur.

Der Tag selbst wird durch verschiedene Bräuche geprägt. Besonders in der Diaspora isst man fünfzehn Früchte, die so zusammengestellt sein sollten, dass sie an das Land Israel erinnern. Dazu gehören u.a. auch die in Dtn 8,7-11 genannten Früchte: Weizen, Gerste, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln. Darüber hinaus beschäftigt man sich an diesem Tag in besonderer Weise mit Fragen des Umweltschutzes in Theorie und Praxis.

Des Weiteren kann an diesem Tag ein Baum gepflanzt werden. Er lädt dazu ein, darüber nachzudenken, welchen Boden es braucht, damit der Baum – und auch der Mensch – feste Wurzel schlagen und reiche Früchte tragen kann.

Auf Seiten der Deutschen Bischofskonferenz wird seit den 1980er Jahren mit Nachdruck auf die Bedeutung der Auseinandersetzung mit Fragen des verantwortlichen ökologischen Handelns hingewiesen. Im Anschluss an die Enzyklika „Laudato si“ werden die Gemeinden eingeladen, ihr Handeln an Hand des biblischen Schöpfungsauftrags zu überprüfen und entsprechend zu gestalten. Dazu hilft u.a. als aktueller Denkanstoß die Arbeitshilfe Nr. 327 der Deutschen Bischofskonferenz „Unser Einsatz für die Zukunft der Schöpfung – Klima- und Umweltschutzbericht 2021“. Weitere Informationen finden Sie unter www.dbk.de/themen/klima-und-umwelt

Text: Barbara Bagorski