Zum Inhalt springen
01.12.2023

Chanukka – Advent

Kerze. Foto: Andreas Schneidt

Foto: Andreas Schneidt

Chanukka – das Tempelweihefest, gehört zu den jüngeren Festen des jüdischen Jahreskreises. Dennoch ist es fest in der biblischen Tradition verwurzelt. Nach den Berichten in den Makkabäer-Büchern (1 Makk 4,16ff; 2 Makk 1,18-35; 2 Makk 10,1-8) von der nach der Wiedereroberung des Jerusalemer Tempels 164 v. Chr. erfolgten Tempelreinigung mit einer Dauer von acht Tagen, folgte anschließend die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels. Diese war nur möglich, da wie durch ein Wunder koscheres Brennmaterial noch für die Zeit der Reinigung vorhanden war und somit die heilige Flamme auch in dieser Zeit nicht erlosch.

Als Festdatum wird in den Makkabäer-Büchern der 25. Kislew genannt; die Dauer des Festes wird in diesem Zusammenhang auf acht Tage festgelegt (25. Kislew bis 2. Tevet, das ist in diesem Jahr 7. bis 14. Dezember). Mittelpunkt der Feier in der Familie ist das tägliche Anzünden einer weiteren Kerze am Chanukka-Leuchter. Seine Kerzen sollen mindestens 30 Minuten brennen; eine Zeit, in der jede Arbeit ruht und zum fröhlichen Miteinander genutzt werden soll. So heißt es in dem Gebet, das nach dem Anzünden der Lichter gesprochen wird: „Sie sollen uns nicht zum alltäglichen Gebrauch dienen, sondern nur angeschaut werden, damit wir dir danken für die Zeichen deiner Treue, für deine Hilfe und für deine Wunder.“

Der Adventskranz kann auf keine so lange Tradition zurückblicken. Seine Spuren lassen sich nur bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Diese Spur führt in das Wichern-Haus und zeigt einen Adventskranz, der ursprünglich vier rote und 20 weiße Kerzen hatte. In den katholischen Raum zog der Adventskranz ganz langsam und sporadisch vermutlich ab 1925 ein. Bereits hier beschränkte man sich jedoch auf vier rote Kerzen. Sie stehen für die vier Adventssonntage, die als Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest bereits von Papst Gregor dem Großen (540 – 604) festgelegt wurden. Ein fester Bestandteil der Weihnachtsvorbereitungen wurde der Adventskranz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Chanukka – Advent: Die Kerzen stehen als Symbol für das Licht Gottes, das die Welt durchdringt. Sie stehen aber auch für den Menschen, der durch sein Handeln die Taten Gottes in der Welt erfahrbar werden lässt, indem er das Licht in die Welt trägt. So lädt das Licht der Kerzen dazu ein, sich in allem Tun für Gerechtigkeit zu entscheiden und an ihr auf der Basis des göttlichen Rechts sein Leben auszurichten.

Text: Barbara Bagorski

Weitere Informationen:

Chanukka – das Lichterfest (Barbara Bagorski)

Chanukka: Licht in der Dunkelheit (Valerie Mitwali)

Die Sehnsucht nach dem Licht: Was Juden und Christen im Advent teilen (Rabbiner Walter Homolka)