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Neues von Papst und Pfarreien

Über die Arbeit und die Schwierigkeiten der Kirchenzeitungen in Eichstätts Partnerdiözesen

Priesterjubiläen, Konzerttermine, eine Auslegung des Tagesevangeliums: was sich Woche für Woche in der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt findet, ist auch in den Partnerdiözesen Thema. In vielen Punkten – oder besser auf vielen Seiten – unterscheiden sich die Kirchenzeitungen aus Leitmeritz, Poona und Gitega nur unwesentlich von der Eichstätter KiZ. Und doch gibt es wesentliche Unterschiede, liegen Schwerpunkte anders, wird anders gearbeitet.

Gesicht und Spiegel

Für Bischof Thomas Dabre ist „Life“ das „Gesicht und der Spiegel der Diözese Poona“. Durch die Zeitung könne er „in Kontakt mit den Gläubigen treten“. Der Oberhirte des Bistums im Westen Indiens sieht in seiner Kirchenzeitung nicht nur „eine Visitenkarte“ sondern auch ein Medium „um meine Visionen und Pläne“ bekannt zu machen. Als Vordenker könne er in „Life“ Impulse geben. Jeden Monat „muss oder darf ich das Vorwort schreiben“, erzählte er kürzlich bei seinem Besuch in Eichstätt (siehe auch Bild der Woche, S. 2). Zwar sei es ihm wichtig, Monat für Monat, mit seinen Zeilen zu informieren und den Glauben zu fördern, doch lasse ihm sein Amt oft zu wenig Zeit. „Ich muss manchmal um 4.30 Uhr aufstehen und dann suche ich die richtigen Worte“, bekannte er offen.

Dabre ist Herausgeber des monatlich erscheinenden Magazins. Bisher wurde „Life“ im A5-Format gedruckt, die Januar-Ausgabe ist nun etwas größer und soll inhaltlich „noch mehr soziale und lokale Themen“ aufgreifen, sagte Dabre. Bis 1979 erschien die Zeitung unter dem Titel „Venture“ und wurde danach umbenannt in „Poona Diocesan Life“. Vor drei Jahren besuchte Bischof Dabre die Redaktion der Eichstätter Kirchenzeitung, informierte sich über Blattgestaltung und bat auch um praktische Tipps für seine Zeitung.

Einen Teil der Anregungen habe er bereits umgesetzt, blickte er nun zurück. Auf der Titelseite werden mittlerweile die wichtigsten Beiträge mit Überschrift präsentiert, es gibt mehr Anzeigen und mehr Fotos im Blatt. Bis 2005 war die Zeitung nur schwarz-weiß. Im Inneren ist sie es heute noch, doch wird seit einigen Jahren der Umschlag vierfarbig gedruckt.

Leitender Redakteur ist seit mehr als sieben Jahren Malcolm Sequeira. Der Generalvikar der Diözese und Pfarrer an der St. Patrick’s-Kathedrale in Poona nutzt sein Pfarrbüro als Redaktion. Zuvor wurde die Zeitung im Bischofshaus erstellt. Zum Redaktionsteam gehören Pfarrer Lui Heredia, Raynah? Braganza Passanha, Joyce Almeida und Corina Boyle. Heredia ist für die diözesanen Nachrichten zuständig, Braganza Passanha, die auf Honorarbasis arbeitet, verantwortet die nationalen und internationalen Nachrichten.

Seit April vergangenen Jahres wird „Life“ verkauft, davor war der Bezug gratis. Mit der Einführung des Verkaufspreises von 5 Rupien sank die Auflagenzahl um die Hälfte. Verkauft wird die Kirchenzeitung in allen Pfarreien des Bistums und im Abonnement. Jede Ausgabe, die in Poona gedruckt wird, sei finanziell subventioniert, erklärt Sequeira.

Zu den festen Rubriken in jedem Heft zählen die „Botschaft des heiligen Vaters“, ein Beitrag zur Liturgie von Pfarrer Erasto Fernandez, „Glaubens-Fakten“ von Cassius Soares, einem Laien, und das Vorwort von Bischof Thomas Dabre. Daneben finden sich in den Heften, deren Seitenzahl zwischen 42 und 58 schwankt, kurze Nachrichten aus den Pfarreien der Diözese, und seit kurzem die Rubrik „Youcat“, die eigens zum Jahr des Glaubens aufgenommen wurde. Wer einem Pfarrer zum Geburtstag gratulieren will, findet in „Life“ regelmäßig neben dem Datum auch die entsprechende Telefonnummer.

Kunst zum Schluss

Die Schutzheilige der Diözese Leitmeritz ist Namensgeberin für die dortige Kirchenzeitung: „Zdislava“ heißt das 24-seitige Farbmagazin, das zehnmal im Jahr erscheint. Ähnlich wie bei der KiZ in Eichstätt bestimmen in Tschechien Lokalnachrichten das Blatt: einzelne Pfarreien werden vorgestellt, es gibt eine Art Kalenderblatt, das an Persönlichkeiten aus der Diözese erinnert und Ausflugtipps. Die vorletzte Seite ist für Bildergalerien reserviert. Gezeigt wird da in mehreren Fotos beispielsweise die Segnung von Feuerwehrfahrzeugen in Chrastava oder der Besuch des früheren Staatspräsidenten Vaclav Klaus in Leitmeritz im Oktober 2011.  Auf der letzten Seite sind immer religiöse Gemälde aus dem Fundus der Diözese abgebildet. [...]

Andrea Franzetti, Kichenzeitung Nr. 4 vom 27. Januar 2013