Auf der Spur der Heiligen
Erstbegehung des „Ökumenischen Pilgerwegs“ / „Fest der Ökumene“ in Heidenheim
Pilgern ist in und es muss nicht gleich der ganze Jakobsweg sein. Eine vergleichbar kleine Herausforderung war für gut 100 Pilgerinnen und Pilger – vom Schulkind bis zum überaus rüstigen Senior – der „Ökumenische Pilgerweg“, zu dem die Diözesanpilgerstelle Eichstätt in Zusammenarbeit mit der Ökumene-Kommission des Bistums am 22. Mai eingeladen hatte. Ziel der Gruppe war das Kloster Heidenheim. Dort fand am Nachmittag ein „Fest der Ökumene“ statt, zu dem neben den Pilgern noch einmal so viel Interessierte aller Altersgruppen kamen.
Durch Altmühlfranken
Der Weg, den man gewählt hatte, ist der letzte 13 Kilometer lange Abschnitt eines insgesamt rund 50 Kilometer langen Pilgerweges von Eichstätt nach Heidenheim, der in diesen Tagen aus Anlass des Gedenkens an den Tod des heiligen Wunibald vor 1.250 Jahren, eröffnet werden soll.
Vom Altmühltal durch Altmühlfranken über Jurahochflächen und über den Hahnenkamm kann man sozusagen den Spuren der Heiligen Willibald, Wunibald, Walburga und Sola folgen (inklusive eines Abstechers zur heiligen Gunthildis), die in dieser Region im achten Jahrhundert den christlichen Glauben verbreiteten.
Nach einer Eucharistiefeier in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Treuchtlingen und einer kurzen, stimmungsvollen Eröffnung bei der Hedwigs-Kirche in Markt Berolzheim zog die Pilgergruppe bei strahlendem Sonnenschein los. Begleitet und betreut wurden die Pilger von „Wegmeister“ Heinz Ottinger, dem Initiator und Motor des „Ökumenischen Pilgerwegs“, Domvikar Reinhard Kürzinger und der evangelischen Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler.
Trotz hochsommerlicher Temperaturen, Gewitterschauer und einer wohl zu sehr genossenen Mittagsrast in Wolfsbronn erreichte man fast wie geplant den Zielort Heidenheim.
„Fest der Ökumene“
Im und rund um Münster und Kloster fand dann, bestens organisiert vom Zweckverband Kloster Heidenheim, ein „Fest der Ökumene“ statt. Im Vordergrund standen das Gedenken an die Gemeinschaft der Heiligen, spirituelle und liturgische Impulse. Die Äbtissin der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt, M. Franziska Kloos OSB, Regionalbischof Christian Schmidt und Dompropst Klaus Schimmöller sprachen über die Bedeutung der Heiligen in der katholischen und evangelischen Kirche. Aktiv konnte man werden beim
Workshop Gregorianik unter Leitung von Regionalkantor Willibald Baumeister, für Kinder gab es ein „Mitmachkonzert“ des Liedermachers Matthias Roth. Theologisch, gar kirchenpolitisch wurde es schließlich in einer sogenannten „Talkshow“ mit Eichstätts Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB und Regionalbischof Schmidt.
Den festlichen Abschluss des Tages bildete die Feier einer ökumenischen Vesper im Münster. Bischof Hanke erinnerte hier noch einmal daran, dass Heilige wie Sonnenstrahlen seien, die das göttliche Licht Christi weitergäben und in die verschiedenen Bereiche unseres Lebens scheinen ließen.
Michael Heberling, Kirchenzeitung Nr. 22 vom 29. Mai 2011