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12.09.2022

"Bleiben wir Hörende!"

Fotos: Michael Berning

Einen herzlichen Empfang bereitete der Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein am 11. September zwei neuen hauptamtlichen Mitarbeitern, Pfarrer Clemens Mennicken und Pastoralassistent Samuel Schrollinger. Mit den Gemeindemitgliedern aus Eibach, Stein und Röthenbach waren Familienangehörige, Freund*innen, Vertreter*innen der evangelischen Schwesterkirchen im Pastoralraum, Priester aus dem ganzen Bistum und ehemalige Kolleg*innen nach Maria am Hauch gekommen, um die beiden Seelsorger an ihrem neuen Wirkungsort zu begrüßen und um Gottes Segen für sie zu erbitten.

Zu Beginn der Feier verlas Dekan Rudolf Batzdorf die bischöfliche Ernennungsurkunde und fragte den neuen Pfarrer, das Pastoralteam und die Vertreter*innen der Kirchortsräte, der Kirchenverwaltungen und des Pfarrgemeinderats nach ihrer Bereitschaft zu einer guten Zusammenarbeit.  

In seiner Predigt entfaltete Dekan Batzdorf den menschlichen Grundvollzug des Hörens, ausgehend vom ersten Satz des Sonntagsevangeliums: "In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören." (Lk 15,1). Die Stimme der Mutter sei der "Urklang" des Lebens und auf die Stimme Gottes zu hören, eine eindringliche Aufforderung im Alten wie im Neuen Testament. "Hörer des Wortes" (Karl Rahner) erlebten, dass Gottes Wort Liebe, Glück und Zukunft schenke, dass es zur Lebensweisheit werde, wenn es Raum zum Klingen und Schwingen bekomme. Das Zuhören sei eine große Kunst und verlange Zeit, Ruhe und Aufmerksamkeit. Dann öffne es einen "Raum der Geborgenheit" (Sigmund Freud) und es gerate etwas in Bewegung. Der ganzen Gottesdienstgemeinde wünschte Batzdorf: "Bleiben wir Hörende!"

Bei der Gabenbereitung brachten die Vorstandsmitglieder der drei Kirchortsräte Bilder der Kirchenpatron*innen zum Altar - und mit ihnen symbolisch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Pastoralraums. So stand die Hl. Walburga für alle Projekte, mit denen der Pfarrverband schon Neuland betreten hat, der Hl. Albertus Magnus für die gegenwärtigen Pläne und Erwägungen und die Gottesmutter Maria für alles, was noch wachsen und Gestalt annehmen soll.

Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von Organist Christian Büttner, Kantor Markus Kühnlein und dem Chor Sanctissimo unter der Leitung von Maria Plutz. Kommunionkinder und Vertreter*innen verschiedener Gruppen trugen Lesungen, Kyrierufe und Fürbitten vor.  

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andrea Drexel stimmte in ihrem Grußwort den neuen Pfarrer auf die Weggemeinschaft mit drei ganz unterschiedlichen Pfarreien ein und ermunterte ihn, diese Unterschiedlichkeit als Stärke und Vielfalt zu sehen. 

Herzlich dankte Pfarrer Mennicken für den freundlichen Empfang und sagte den Mitfeiernden zu: "Mit euch und für euch bin ich Priester und möchte es sein!" - Zu hohe Erwartungen an seine Person dämpfte er: "Ihr neuer Pfarrer ist nicht perfekt!" - Trotz menschlicher Begrenzung wolle er gemeinsam mit den Menschen in den drei Pfarreien mitarbeiten am Aufbau des Reiches Gottes. - "Wenn wir in allem, was wir tun, auf Christus, unsere Mitte blicken und uns von ihm her verstehen, dann kommen wir auch einander näher - so wie die Speichen eines Rades sich einander annähern, wenn sie zur Nabe hin verlaufen."

An den Festgottesdienst schloss sich ein Empfang auf dem Kirchplatz an, bei dem viele die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung mit den neuen Mitarbeitern und mit alten Bekannten nutzten.

Gemeindereferentin Irene Keil