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27.09.2023

Bei Gott eintauchen und den Menschen auftauchen: Großer Zulauf bei Wolfsricht-Wallfahrt

Der Regensburger Weihbischof Josef Graf hielt die Predigt zur 30-Jahr-Feier der Bruder-Klaus-Kapelle. Foto: Christian Schrödl

Hunderte Gläubige waren der Einladung nach Wolfsricht gefolgt. Foto: Christian Schrödl

Mit festlichen Gottesdiensten und geselligem Beisammensein wurde im Örtchen Wolfsricht am vergangenen Sonntag nicht nur das Patrozinium der kleinen Bruder-Klaus-Kapelle, sondern auch deren 30. Weihetag gefeiert. Hauptzelebrant und Prediger beim nachmittäglichen Wallfahrtsgottesdienst war diesmal der Regensburger Weihbischof Josef Graf.

Hunderte Gläubige kamen in das kleine Dörfchen bei Berngau, um zusammen mit dem Gast aus Regensburg und einigen Priestern der Region einen Wallfahrtsgottesdienst zu feiern, der unter dem Motto "Im Innersten berührt" stand. In seiner Predigt ging Graf zunächst auf die Frage, ob es Kirche heute überhaupt noch brtauche. Für viele sei sie nur mehr eine Einrichtung zur Denkmal- und Brauchtumspflege oder zur Verschönerung an den Wendepunkten des eigenen Lebens. Sie habe aber vielmehr die Aufgabe, wie der heilige Bruder Klaus von der Flüe im 15. Jahrhundert, die Menschen dazu einzuladen, sich auf Gott einzulassen und an ihm sein leben auszurichten. Der Heilige aus der Schweiz lade dazu ein, "in sich einzukehren und ganz bei sich selbst zu sein". So könne jeder einzelne sich stärker "von Gott und seinen Mitmenschen berühren lassen." Dabei zitierte er auch den Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner mit den Worten: "Wer bei Gott eintaucht, taucht bei den Menschen auf." 

Karl Klebl vom Wolfsrichter Bruder-Klaus-Verein konnte zu Beginn auch Fußwallfahrer begrüßen, die zusammen mit Dekanatsreferent Christian Schrödl aus Berngau gekommen waren, sowie eine Gruppe von Radwallfahrern, die unter der leitung von Dekan Elmar Spöttle bereits am späten Vormittag auf dem Habsberg aufgebrochen waren. Nach seiner Weihe vor 30 Jahren durch den damaligen Eichstätter Bischof Karl Braun hat sich die kleine Bruder-Klaus-Kapelle zwischenzeitlich zu einem regen Wallfahrtsort entwickelt. Bayerns Finanz- und Heimatminister, der ebenfalls als Stimmkreisabgeordneter, am Jubiläum teilnahm, bedankte sich dabei vor allem bei der Dorfgemeinschaft von Wolfsricht, dem Bruder-Klaus-Verein für ihre Leistungen und ihren Einsatz. "Wir brauchen nicht überall tiefgläubige Menschen, aber wir brauchen Gläubige, die ihre Überzeugungen auch im Alltag leben und in die Gesellschaft einbringen", betonte er dabei.