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06.04.2023

Spot an! - Gedanken zum Osterfest

Foto: Francesco Benini

Bei der Berchinale 2022 erschien die Ölbergszene an der Lorenzkirche nachts in vollem Licht. Das nächtliche Gebet Jesu nach seinem letzten Abendmahl mit den Jüngern wurde ins Licht gerückt.

Licht und Dunkel kommen immer wieder vor. So feiern wir auch die Geburt Jesu in der Nacht – Jesus ist der, der die Nacht wendet zum Tag. Bis zur Kalenderreform durch Papst Gregor im 16. Jahrhundert war am Weihnachtsfest zugleich Wintersonnenwende. Für Glaubende war klar: Mit Jesus werden die Tage wieder länger. Er bringt Licht, Hoffnung, Wärme. Mit Jesus wird die Macht des Winters und der Nacht gebrochen.

Am Gründonnerstag wendet sich Jesus im Bewusstsein seines kommenden Leidens und Sterbens im Gebet an den Vater. Es ist Nacht. Es ist dunkel. Jesus kennt die Erfahrung von Angst und Verzweiflung. Er stellt sich seiner Todesangst, durchleidet sie und findet mitten in der Dunkelheit der Nacht Trost im Gebet. Viele Menschen, die angesichts eigener Probleme verzweifeln, wissen sich nicht allein. Jesus kennt meine Verlassenheit. Er hat sie selbst durchlebt.

Am Karfreitag stirbt Jesus am Kreuz. Die Bibel berichtet uns, dass sich der Himmel verfinsterte. Ähnlich fühlen sich heute Menschen, die einen lieben Angehörigen verloren haben. Alles erscheint düster.

Am Ostermorgen in aller Früh, bevor die Sonne aufging, machten sich Frauen auf den Weg zum Grab Jesu. Sie werden nicht nur Zeuginnen eines schönen Sonnenaufgangs. Das Leben selbst kehrt zurück. Die Nacht des Todes ist vorbei. Jesus ist auferstanden. Mit seiner Auferstehung gilt unseren Verstorbenen und einst auch uns die Zusage, zum ewigen Leben bei Gott auferweckt zu werden.

Jesus wendet Situationen des Dunkels und des Leidens. Vielleicht lohnt es sich, wie bei der Berchinale den Spot auf die dunklen Seiten zu richten. Halten Sie dem Herrn all Ihre Dunkelheit hin. Dabei dürfen wir vertrauen, was Gott ständig macht: das Dunkel erhellen. Christus ist auferstanden. Halleluja! Frohe Ostern!

Eine erhellende und frohmachende Erfahrung von Gottes Gegenwart in Ihrem Leben wünscht Ihnen

Pfarrer Francesco Benini, Berching