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25.11.2022

Wachsam sein: Gedanken zum Advent

Foto: pixabay

Der Advent beginnt an diesem Sonntag und manche Familien legen jetzt schon mit den Kindern einen Weg zu ihrer Krippe im Wohnzimmer. Tag für Tag rücken dabei die Figuren ein bischen näher an den Stall heran: Da ist Maria, das unscheinbare Mädchen in Nazareth mit gerade mal 14 oder 15 Jahren. Ganz offensichtlich war sie im Gebet versunken, als die Botschaft des Engels sie erreicht hat – wie sonst hätte sie das wahrnehmen können. Und sie hat eingewilligt in diese Pläne Gottes, die ganz anders waren als ihre eigenen.

Ebenso erging es dem Josef, der auch ganz andere Zukunftspläne hatte. Er ist verlobt und muss feststellen: Seine Braut bekommt ein Kind, aber nicht von ihm! Und es kommt noch schlimmer: er soll glauben, dieses Kind sei vom Heiligen Geist!

Und dann sind auf diesem Weg zur Krippe noch die Hirten: Bettelarme und verachtete Gestalten am Rand der Gesellschaft. Aber gerade sie werden als erste eingeladen, zum neu geborenen Messias an die Krippe zu kommen.

Unterwegs zur Krippe sind auch die 3 Könige, Sterndeuter aus dem Osten, wie die Bibel erzählt. Menschen, die sich auf dem Weg gemacht haben, weil sie ein Zeichen Gottes als solches wahrgenommen haben und die Richtung ihres Lebens geändert haben. „Wachsam sein“, nennt das die Hl. Schrift. Und nichts anderes ist unserer Auftrag jetzt im Advent, der ja eigentlich eine Bußzeit ist (darum die Farbe violett in unseren Gottesdiensten). Bereiten wir uns also in dieser Weise auf das Geburtsfest unseres Gottes vor!

Norbert Winner, Stadtpfarrer von Neumarkt-St. Johannes