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16.05.2022

Hochzeits-Szene in barocker Münsterkrippe

Foto: Josef Wittmenn

Die Hochzeit von Kana zeigt die barocke Ganzjahreskrippe des Münster St. Johannes im Monat Mai. Den Umbau haben zwei Firmbewerber aus der Pfarrei vorgenommen.

"Während die entsprechende Szane aus dem Johannesevangelium zwar am zweiten Sonntag nach dem Hochfest Erscheinung des Herrn (Dreikönig) vorgetragen wird, wird sie in St. Johannes im Wonne- und Hochzeitsmonate Mai gezeigt", erklärt Krippenpfleger Josef Wittmann. Die Hochzeitsgesellschaft dürfe wohl gerade tanzen, während Jesus, wie es das Krippenbild zeigt, gerade sein erstes Wunder vollbringe: Die Verwandlung von Wasser in Wein. Jesus lässt sechs Amphoren mit Wasser füllen – ein Diener gibt dem Speisemeister davon zu trinken. Dieser Moment, den die Bibel beschreibt, ist in der Münsterkrippe zu sehen.

Den Umbau haben diesmal zwei junge Firmbewerber der Pfarrei vorgenommen, die sich auf ihre Firmung im Sommer vorbereiten. Sie können sich derzeit im Vorfeld des Festes in verschiedenen Bereichen der Pfarrei umschauen - vom Hausbesuch bei den Senioren bis hin zur Münsterkrippe. 

Die Münsterkrippe geht auf die Jesuiten ein, die 1622 nach Neumarkt kamen. 2006 tauchten die Figuren wieder auf. Als damals der Straubinger Krippenpfleger Franz Karl ein Spezialist für jesuitische Krippen, nach Neumarkt kam, wurden ihm 21 Köpfe gezeigt, die in der Sakristei von St. Johannes die Jahrhunderte überdauert hatten. Diese Figuren waren 80 bis 100 Zentimeter groß – das sogenannte „Jesuitenmaß“. Es trägt seinen Namen, weil das die übliche Größe für die Krippenfiguren der Jesuiten war. An einigen Köpfen fand Karl sogar noch Nagellöcher für Perücken.