Zum Inhalt springen

Jesus bietet uns messianische Fülle

17. Sonntag im Jahreskreis, 29. Juli 2012

Da werden 5.000 Männer mit ihren Familien satt von fünf Broten und zwei Fischen!
Das Manna beim Durchzug durch die Wüste kam irgendwoher, wie später auch die Wachteln. Elischa hatte immerhin zwanzig Gerstenbrote für hundert Leute. Hier kommen ganze Tonnen aus einem kleinen Körbchen.
Das ist nicht mehr nur irgendein Wunder, das ist ein Schöpfungsakt.
Jesus bietet den Menschen die messianische Fülle. Schon in Kana gab es über 500 Liter Wein.

Aber schauen wir auf den kleinen Jungen, den „Ministranten“ der Brotvermehrung. Er wird nicht mit Namen genannt. Ich kenne ihn aus der Gegenwart: Ein junger Jugendlicher, ein Kind fast, explodiert förmlich in seinem missionarischen Eifer auf der eigenen Homepage, bietet ein Programm zum Heiligwerden und lebt es vor. Sein Beweggrund: Eine schier verrückte Liebe zu Jesus. Sein Grundsatz: „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel.“ Man könnte meinen, mit Carlos Acutis habe sich ein Engel ins Fleisch verirrt. Er kommt in London am 3. Mai 1991 zur Welt und lebt später in Mailand. Von der Erstkommunion an sucht er entschlossen den Weg zum Himmel. Jeden Tag besucht er die
Heilige Messe und beichtet wöchentlich. Carlos ist gut in der Schule, am Computer aber ist er ein Genie, da überflügelt er Studenten. Seine Homepage wird bis heute weitergeführt: „www.carloacutis.com“.

Der Junge ist freundlich, äußerst hilfsbereit, nachdenklich, und hat jede Menge Interessen. Mit 15 Jahren sammelt er 140 Eucharistische Wunder für eine Ausstellung. Am 12. Oktober 2006 stirbt er. In der Intensivstation konnte man ihn sagen hören: „Ich opfere alle Leiden, die ich erdulden muss, auf für den Papst und für die ganze Kirche, und dafür, dass ich nicht ins Fegfeuer komme, sondern direkt in den Himmel.“

Die Wunder Jesu sind immer Zeichen, das heißt Fenster und Türen in eine unsichtbare Welt. Sie öffnen den Blick auf seine Person und Sendung. Das Wunder der Brotvermehrung  geschieht in jeder Heiligen Messe. Ja es geschieht mehr als damals. Jesus wird selber das Brot und der Wein und das millionenfach auf der ganzen Erde. Und Jesus ernährt mit dem Brot, das er selber ist. Der Epheserbrief wird zum Schlüssel des Geschehens bei der Brotvermehrung: Jesus ernährt seine Kirche, den mystischen Leib, der er ist, mit dem Brot, das er ist.

Pfarrer Alois Lößl, Kirchenzeitung Nr. 31 vom 29. Juli 2012

Lesungen zum 17. Sonntag im Jahreskreis am 29. Juli 2012