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P wie Pause

„Hallo Christiane, wie waren denn deine Exerzitien?“ –  So oder so ähnlich werde ich in diesen Tagen von Freunden immer wieder begrüßt. „Gut! Sehr gut sogar!“, antworte ich wahrheitsgemäß. Und wenn sie dann noch mehr wissen wollen, erzähle ich auch noch mehr: Zum Beispiel, dass die Sommerferien für mich jedes Jahr mit einer Exerzitienwoche beginnen, in der ich im Schweigen mich und die Beziehung zu meinem Gott in den Mittelpunkt stellen darf. Und dass das für mich jedes Jahr eine sehr wertvolle Zeit ist, in der sich mein Leben neu sortiert und die ich außerdem immer auch als eine Art spannenden „Kommunikationskurs“ mit Gott erlebe.

Manchem berichte ich auch noch von dieser Entdeckung: Bei meinem letzten Spaziergang durch den großen Garten des Exerzitienhauses blieb ich plötzlich vor einem Schild stehen. „Das ist mir ja die ganze Woche nicht aufgefallen“, dachte ich mir, denn es befindet sich direkt im Garten an einer Mauer, wo es weit und breit weder Autos noch Parkplätze gibt. „P wie Pause“, schoss es mir durch den Kopf, „das ist das, was ich hier die ganze Woche gemacht habe: Pause. Pause mit Gott.“ Beim Fotografieren kam noch eine Idee dazu: Dass es mein Wunsch ist, Pausen mit Gott auch in all dem Trubel zu finden, der mit dem Beginn eines neuen Schuljahres wieder beginnen wird. Zur Erinnerung habe ich das große blaue P ausgedruckt und über meinen Schreibtisch gehängt.

Wie meine Pause mit Gott sich im Alltag nun konkret gestalten wird, das wird sich zeigen. Ich weiß aber, dass ich immer wieder anhalten werde – Pause mache – und dann wird Gott mir schon zeigen, was für uns beide gerade dran ist. Da bin ich mir ganz sicher.

Text: Christiane Beck, Diplomtheologin und Studienrätin an der Anton-Jaumann-Realschule Wemding

Erscheinungsdatum: 11. September 2013