Geistlicher Impuls
Ein Bild – Ein Wort – Ein Mensch, der dahintersteht
Luftballons haben eine interessante Wirkung auf Menschen. Kein Fasching, kein Kindergeburtstag, kein Sommerfest ohne Luftballons. Wer einen Luftballon sieht, möchte ihn berühren, mit ihm spielen. Die langsamen Bewegungen des prall gefüllten Luftballons üben eine hohe Motivation aus.
Wenn wir die Luft herauslassen und nur noch die schlaffe Hülle vor uns sehen, ist diese verzaubernde Kraft plötzlich weg. Mit dieser faltigen Hülle kann man wenig anfangen. Die Luft ist raus. Der Zauber, die Spannung - wie weggeblasen.
Wir stehen an einem Punkt des Jahres, an dem es ähnlich ist. Projekte sind gelaufen, Arbeiten erledigt, wir erwarten die Sommerpause. Gerade noch war die Anspannung mit Händen zu greifen. Jetzt ist die Luft raus.
Wie wäre es, noch etwas Luft im Ballon zu lassen, es zu genießen, ohne Hochspannung leben zu können, und Dinge zu tun, die gar nicht die oberste Priorität besitzen? Vielleicht könnte es ja dazu führen, diese „Rest-Zeit“ als sinnvolle Zeit erleben zu können.
Text: Marina und Hans Seidl, Pastoralreferenten in Thalmässing
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2014