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02.05.2022

Zum 70. Todestag des Eichstätter Dompropstes und Politikers Prälat Dr. Georg Wohlmuth

Foto: Diözesanarchiv/Geraldo Hoffmann

Georg Wohlmuth (Foto aus dem Diözesanarchiv) und das Schild einer ihm gewidmeten Straße in Eichstätt. Foto: Geraldo Hoffmann

Errinerungstafel. Foto: Geraldo Hoffmann

Errinerungstafel an der Wohlmuthsgasse in Eichstätt. Foto: Geraldo Hoffmann

Eichtstätt – Am 4. April 1865 in Schlossberg bei Heideck als Landwirtssohn geboren und aufgewachsen, entschloss sich Georg für eine geistliche Laufbahn. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Eichstätt und Rom wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht und nach seiner Habilitation zum Professor für Philosophie an das Eichstätter Lyceum berufen.

Bischof von Leonrod erkannte sehr früh seine politische Begabung sowie sein rhetorisches Talent und förderte den Eintritt Wohlmuth in die Politik. Die Kulturkampfzeit im Köngreich Bayern sowie im gesamten deutschen Reich erforderte einen tatkräftigen Kämpfer für die römisch-katholische Kirche im Bereich Eichstätt wie auch im ganzen Königreich Bayern.

So wurde Georg Wohlmuth Mitglied der Bayerischen Zentrumspartei in der königlichen Abgeordnetenkammer, später nach Auflösung der Zentrumspartei, Landtagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei, Fraktionsvorsitzender der Bayerischen Volkspartei, Bezirksvorsitzender der Bayerischen Volkspartei Mittelfrankens, Vorsitzender des Christlichen Bauernvereins Mittelfranken, Vorsitzender des Katholischen Pressvereins Eichstätt, Herausgeber der Eichstätter Volkszeitung, Initiator des Jurastraßenbaus in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, damals als umfangreichstes Straßenmodernisierungsprojekt in ganz Bayern bezeichnet.

Ferner gilt Dr. Georg Wohlmuth als Architekt des Bayerischen Konkordates mit dem Heiligen Stuhl im Jahre 1924 in dem die kirchlichen und staatlichen Befugnisse im Verhältnis zueinander geregelt wurden. Die Ernennung zum Apostolischen Protonotar, zum Prälat, zum Dompropst von Eichstätt rundeten die Ehrungen seiner Würdigungen zu Lebzeiten ab.

Angesichts seiner zahlreichen von Erfolg gekrönten Leistungen für die römisch-katholische Kirche und für Bayern und insbesondere für seinen Heimatbereich Eichstätt im damaligen Regierungsbezirk Mittelfranken wurde ihm auch ein besonderer Ehrentitel zuerkannt: Man nannte ihn den „ungekrönten König von Bayern“.

Im Jahre 1934 zog sich Dr. Georg Wohlmuth nachdem ihn die Nationalsozialisten in das KZ Dachau sperrten entmutigt aus der Politik zurück. Er starb am 2. Mail 1952 im hohen Alter von 87 Jahren.

Text: Florian Breitling, Autor einer Dissertation über Georg Wohlmuth
 

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