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Zum 10. Todestag von Wolfram Menschick: Erinnerung an einen herausragenden Kirchenmusiker
Eichstätt. (pde) – Das Bistum Eichstätt erinnert anlässlich dessen 10. Todestages am 8. Dezember an den langjährigen Domkapellmeister und Diözesanmusikdirektor, Professor Wolfram Menschick.
Menschick hat in seiner über dreißigjährigen Amtszeit die Kirchenmusik am Eichstätter Dom sowie die kirchenmusikalische Landschaft im Bistum Eichstätt und weit darüber hinaus geprägt.
Aus Anlass des Todestages singt ein Ensemble des Domchores die „Missa De Angelis“ von Wolfram Menschick im Kapitelsamt zum 2. Adventssonntag, 6. Dezember, in der Schutzengelkirche. Am eigentlichen Todestag, Dienstag, 8. Dezember, zelebriert Bischof Gregor Maria Hanke das Pontifikalamt zum Hochfest Mariä Empfängnis. Auch hier singt ein Ensemble aus Mitgliedern des Domchores. Zu hören sein wird die „Missa Salve Regina“ von Wolfram Menschick.
Manfred Faig, der jetzige Domkapellmeister in Eichstätt, weist darauf hin, dass Menschick die Kirchenmusik im Bistum, so wie sie jetzt dasteht, aufgebaut hat. Das Grundkonzept sei auch heute noch erkennbar und werde mit großem Erfolg angewandt. Für Faig selbst hatte der Name Menschick schon während seiner Zeit als Schüler und Sänger der Regensburger Domspatzen eine Bedeutung. Faig hat als Köschinger „aus der Ferne über die Bistumsgrenzen
hinweg“, sein Wirken mitbekommen. Die kirchenmusikalische Ausbildung in
Eichstätt und der Eichstätter Domchor waren laut Faig damals schon ein Begriff weit
über die Stadtgrenzen hinaus.
Unmittelbarer Nachfolger von Menschick als Domkapellmeister und Diözesankirchenmusikdirektor war der jetzige Leiter der Regensburger Domspatzen, Christian Heiß. Auch er bezeichnet seinen Vorgänger Wolfram Menschick als prägend für die Kirchenmusik am Eichstätter Dom und in der Diözese. „Seine musikalische Begabung, sein unermüdliches Streben nach bestmöglicher musikalischer Qualität und seine kompositorische Kreativität waren ein Glücksfall für Eichstätt. Persönlich habe ich ihm viel zu verdanken, er war mir Ratgeber und Freund und ich vermisse ihn bis heute“, sagt Heiß.
Das kompositorische Schaffen von Wolfram Menschick gilt als sehr vielfältig. Sein Werk umfasst 36 Messen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade und ein Oratorium. Er komponierte und vertonte etwa 200 Motetten und Psalmen. Im Jahr 2006 schrieb er anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. in Altötting eine Marienvesper für Frauenchor, Gemeinde und Orgel. Im Juni 2010 wurde im Eichstätter Dom die „Missa pro Papa“ uraufgeführt, die er Papst Benedikt XVI. widmete. Eine seiner Begabungen war es, gut klingende Vokalmusik auch für ganz einfache Verhältnisse zu schreiben. Die Kirchenchöre im ganzen Bistum hat er mit Kompositionen versorgt. Vieles davon hat er selbst geschrieben aber auch als Herausgeber anderer Kompositionen war er sehr aktiv.
Auch als Glockensachverständiger hatte Menschick einen Ruf, der ihn weit über die Grenzen des Bistums Eichstätt hinausführte. So war er seit 1972 im Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland tätig. Im Jahr 2003 wurde er beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche mit der Prüfung der neu zu gießenden Glocken beauftragt. Eine Glocke des Eichstätter Doms erinnert ganz besonders an ihn. Die jüngste, dem heiligen Benedikt geweihte Glocke im Geläute des Nordturms wurde im Jahr 2007 von Menschick anlässlich seines 70. Geburtstages gestiftet.
Menschick stammte aus Pielenhofen im Landkreis Regensburg. Nach seinem Abitur in Straubing studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in München. Zu seinen Lehrern gehörten Harald Genzmer und Franz Lehrndorfer. Nach einer ersten Stelle als Kirchenmusiker in St. Konrad in Regensburg wurde er 1966 Chordirektor an St. Georg in Amberg. Von 1969 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2002 war Wolfram Menschick Domkapellmeister in Eichstätt. Zugleich war er Domorganist, Diözesankirchenmusikdirektor und Glockensachverständiger des Bistums. Ab 1986 unterrichtete er auch an der Hochschule für Musik und Theater in München. Dort war er auch Lehrer des jetzigen Domkapellmeisters Manfred Faig.
Menschick wurde in Anerkennung seiner Verdienste für die Kirchenmusik mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Im Jahr 2002 ernannte ihn der Papst zum Komtur mit Stern des Gregoriusordens, eine der höchsten Auszeichnungen, die der Papst an Laien verleihen kann, 2008 folgte die Ehrendoktorwürde des Päpstlichen Kirchenmusik-Instituts „Pontificio Istituto di Musica Sacra“. Die Stadt Eichstätt ehrte ihn 2007 mit der Bürgermedaille.
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