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19.09.2007

Wo Gast und Gastgeber einander respektieren wird Tourismus zum Gewinn - Stellungnahme von Bischof Hanke und Prof. Pechlaner zum Welttourismustag 2007

Eichstätt. (pde) – Für eine Form des Tourismus, die verantwortungsbewusst mit Mensch und Schöpfung umgeht, setzen sich der Bischof von Eichstätt Gregor Maria Hanke OSB und Professor Harald Pechlaner vom Stiftungslehrstuhl Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein. „Tourismus bereichert, wenn wir sowohl Gast als auch Gastgeber sein können und im Spannungsfeld von Gästebedürfnissen einerseits und den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der Tourismusdienstleister andererseits ein Maß finden, wo nicht allein wirtschaftliche Gesichtspunkte bestimmend sind“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme zum Welttag des Tourismus 2007 am 27. September. So könnten die vielfältigen Beziehungen zwischen Gästen und Gastgebern eine enorme Bereicherung der Lebensqualität bewirken. Im Umgang mit den Menschen und mit der Schöpfung sollten gerade Christen Zeichen setzen für wertebewusstes und nachhaltiges Handeln.

„Eine wichtige Grundlage für einen wettbewerbsfähigen Tourismus ist die Bereitschaft der Bevölkerung des Gastgeberlandes, im Tourismus ein sinnvolles Betätigungsfeld zu sehen“. Dies erfordere aber auch, dass man die Bedürfnisse der Bevölkerung als Grundlage für sinnvolle Produkte und Angebote ernst nehme. Vielfach sei in Studien schon belegt worden, dass Gäste sich nur dann wohlfühlen, wenn sie die Identität und Akzeptanz ihrer Gastgeber spüren. Der Kontakt zwischen Gästen und Gastgebern sei somit auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen.

Wichtige Rolle der Frau

Alljährlich ruft die Welttourismusorganisation (UNWTO, Madrid) am 27. September den „Welttourismustag“ aus. In diesem Jahr lautet das Motto: „Tourism opens doors for women“ (Tourismus öffnet Türen für Frauen). Auf diesem Wege möchte man die wichtige Rolle der Frau in der Tourismus- und Dienstleistungswirtschaft hervorheben. Im branchenweiten Vergleich sei der Anteil von Frauen in der Tourismuswirtschaft sehr hoch, so Professor Pechlaner. Der Frauenanteil im Tourismus wird weltweit auf 46 Prozent eingeschätzt, während er in anderen Branchen nicht höher als 40 Prozent liegt. Dies betrifft vor allem jene Regionen, in welchen der Tourismus bereits einen hohen Reifegrad erreicht hat. Allerdings ergebe sich bei näherer Betrachtung der Arbeits- und Berufsfelder ein beträchtlicher Unterschied zwischen Frauen und Männern: Frauen arbeiten vor allem in Dienstleistungen wie Reisebüros oder als Flugbegleiterinnen, während Männer stärker in Führungsfunktionen vertreten sind.

Die meisten touristischen Studiengänge im Bundesgebiet sind mit bis zu 80 Prozent der Studierenden fest in Frauenhand. Dies sei auch an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu beobachten, wo die meisten Hörer in den touristischen Fächern Frauen sind. Während also ein hoher Frauenanteil im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu bemerken sei, gebe es in den Führungspositionen der Touristik viel weniger Frauen. Die strukturellen Rahmenbedingungen – wie Arbeitszeit, Aufstiegschancen, Entwicklungsperspektiven, teilweise niedrigere tarifliche Eingruppierung – lassen die Arbeitsmöglichkeiten von Frauen im Tourismus nicht unbedingt immer so positiv aussehen wie die hohen Prozentsätze in den Aus- und Weiterbildungsinstitutionen vermuten lassen würden, so Prof. Pechlaner.

 

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