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06.07.2010

Wirksam helfen durch Glaubwürdigkeit - Mit Kurienkardinal Cordes Caritastag in Willibaldswoche begangen

Caritastag innerhalb der Willibaldswoche

Kardinal Paul Josef Cordes (rechts) und Caritasdirektor Rainer Brummer. pde-Foto: Esser (Caritas)

Eichstätt. (pde) - „Deus caritas est – Papst Benedikt und das neutestamentliche Liebesgebot“: Mit diesem Thema und den Auswirkungen auf die eigene Arbeit setzten sich rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes beim ersten „Caritastag“ innerhalb einer Willibaldswoche auseinander. Am dem Tag nahm auch Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB teil. Im Eichstätter Priesterseminar gab der römische Kurienkardinal Paul Josef Cordes einige Impulse. Cordes ist Präsident des Päpstlichen Rates „Cor unum“: Diese Einrichtung orientiert und koordiniert die von der katholischen Kirche geförderten karitativen Organisationen und Aktivitäten weltweit.

Laut Cordes beabsichtigte Papst Benedikt mit seiner ersten Enzyklika Deus Caritas est (Gott ist Liebe), „die Vielfalt der menschlichen Bemühungen im Kampf gegen Elend und Not zu würdigen sowie gleichzeitig die katholische Welt des Helfens neu anzuregen und zu klären“. Der Kardinal verwies auf eine Umfrage, nach welcher konfessionslose Menschen von der Kirche vor allem Lebenshilfen in ihren materiellen und emotionalen Schwierigkeiten erwarten. „Dadurch sehen sie in der Kirche etwas Gutes“, betonte Cordes vor den Caritas-Mitarbeitern die Bedeutung kirchlicher Hilfswerke. Bei diesen arbeite die Kirche in vielfältiger Weise mit dem Staat zusammen. „Das gemeinsame Ringen beider Instanzen soll dem Menschen zugute kommen.“

Der Kardinal warnte allerdings auch deutlich davor, dass sich die Kirche bei der unabdingbaren Partnerschaft mit anderen gesellschaftlichen Kräften nicht von diesen vereinnahmen oder sogar ausnutzen lassen dürfe: „Klugheit und Treue zum eigenen Erbe wird sie davor schützen, ihre christliche Identität aufzugeben.“ Caritasmitarbeiter bräuchten neben der beruflichen Bildung vor allem „Herzensbildung“, bezog sich der Kardinal auf die Enzyklika. Die technische Qualität mitmenschlicher Hilfe sei fraglos wichtig. Doch wesentlich sei die Einstellung, mit der Beistand geleistet wird: „Die Wirksamkeit des Helfens hängt von der Glaubwürdigkeit der Helfer ab.“ Dem Papst, so Cordes, sei es vor allem wichtig, dass hilfebedürftigen Menschen Zuwendung gegeben werde, was bedeute, „jemandem etwas von unserer Zeit zu geben, von der Zeit unseres Lebens“.

In Arbeitsgruppen vertieften die Caritasmitarbeiterinnen und –mitarbeiter diese Gedanken. In Bezug auf den Aspekt „Zuwendung“ sagte Caritasdirektor Rainer Brummer: „Alte Menschen sind sehr sensibel und merken gleich, wenn jemand in Eile ist. Täuschen Sie sich nicht, wie sehr sie auf die Glaubwürdigkeit des Helfers schauen.“ Einige Mitarbeiterinnen erwähnten, dass die Bürokratie mit vielen Dokumentationspflichten menschliche Zuwendung heutzutage erschwere. Eine Heimleiterin forderte hingegen vor allem eigenes Engagement und Geduld in der Pflegearbeit: „Wir dürfen uns nicht treiben lassen und müssen einen langen Atem haben. Ich glaube, dann wird es menschlicher.“ Der Caritastag endete mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst im Eichstätter Dom.

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