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05.07.2009

Willibaldsfest mit drei Eichstätter Bischöfen - Zahlreiche Gläubige bei der Feier des Silbernen Bischofsjubiläums von Erzbischof Braun

Willibaldsfest

Bischof Gregor Maria Hanke, Erzbischof em. Karl Braun und Bischof Walter Mixa (v.l.)

Eichstätt, 5.7.2009. (pde) – „Die Kirche muss die Liebe Gottes in die Welt hineintragen und darf sich nicht zurückzuziehen in eine geschützte Nischenexistenz“: Bei der Feier des Willibaldsfestes im Eichstätter Dom bezeichnete der frühere Eichstätter Bischof Karl Braun eine neue Evangelisierung als Gebot der Stunde. Alle Christen sollten Glaubensboten wie Willibald sein - nicht nur die geweihten Amtsträger und die hauptberuflich in kirchlichen Diensten Wirkenden. Die Missionsgeschichte Europas, an deren Anfängen St. Willibald steht, sei längst nicht abgeschlossen, sondern in einem immer weniger christlichen Milieu in eine neue Phase eingetreten.

Der emeritierte Bamberger Erzbischof  Karl Braun zelebrierte den Pontifikalgottesdienst zum Fest des Eichstätter Diözesanpatrons und ersten Bischofs St. Willibald gemeinsam mit seinen beiden Nachfolgern auf dem Eichstätter Bischofsstuhl, Walter Mixa und Gregor Maria Hanke OSB. Braun war vor 25 Jahren im Eichstätter Dom zum Bischof geweiht worden. 1995 wechselte er nach Bamberg. Sein Nachfolger in Eichstätt war Walter Mixa, der 2005 Bischof von Augsburg wurde. Seit 2006 leitet Gregor Maria Hanke als 81. Nachfolger des heiligen Willibald das Bistum.

Bischof Gregor Maria Hanke dankte zu Beginn des Gottesdienstes Erzbischof em. Karl Braun für seinen Dienst im Bistum Eichstätt, mit dem der Jubilar auch heute noch geistlich und menschlich verbunden sei. Als 80. Bischof habe Karl Braun die Diözese Eichstätt fast elf Jahre mit großer Hingabe segensreich geleitet. Der stete Blick auf den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus sei ihm zur Kraftquelle geworden, die ihn „unermüdlich den Acker Gottes bestellen ließ – sowohl im Bistum wie auch an der Katholischen Universität“.

Viele Menschen verspürten heute eine tiefe Sehnsucht nach dem wahren Leben, sagte Erzbischof Braun in seiner Festpredigt. Allerdings seien viele auch versucht, bei ihrer Suche nach Orientierung nur auf die Großen und Mächtigen zu schauen, auf die Erfolgreichen und die Einflussreichen, auf solche, die in der Karriere weit nach oben gekommen sind, auf Stars und solche, die sich einen Namen gemacht. Er habe manchmal den Eindruck, dass auch viele Christen ihren Blick oft zu sehr auf das Diesseits lenkten. „Vieles auf dieser Erde bindet unser Denken und Tun so, dass wir leicht die Ewigkeit aus dem Blick verlieren, die Perspektive auf den neuen Himmel und eine neue Erde.“ Dabei hätten gerade die Christen eine „umfassende, unendliche Perspektive der Hoffnung und des Lebens“ und sollten ihr Leben und Handeln daraus gestalten. „Das kann uns gelingen, wenn wir Jesus fest im Blick haben“.

Christen lebten aus einer begründeten Hoffnung. „Uns schweißt nicht gemeinsames Jammern zusammen“, betonte Erzbischof Braun, sondern das „Vertrauen auf Gottes Verheißung“. Darauf dürfe man auch heute setzen: „Das Böse wird in der Welt nie das letzte Wort haben“.  Der Blick auf Jesus Christus bewege zur Gemeinschaft mit ihm und zur Solidarität mit den bedrängten Menschen. Der Blick auf den Gekreuzigten verpflichte auch dazu, „als Kirche ein Ort zu sein, wo die Barmherzigkeit Gottes spürbar wird“.

Zu der Wallfahrt an das Grab des Bistumsheiligen hatten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Pilgergruppen auf den Weg nach Eichstätt gemacht. Nach alter Tradition ließen sich nach der Eucharistiefeier auch viele Gläubige die Reliquien des heiligen Willibald auflegen. In diesem Jahr prägte zugleich das Silberne Weihejubiläum von Erzbischof em. Karl Braun die Feierlichkeiten. So sang der Eichstätter Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß bei dem Pontifikalgottesdienst die Missa Papae Marcelli von Palestrina und die Vertonung des Wahlspruchs von Bischof Karl Braun („Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben“) durch Wolfram Menschick: Diese Werke waren auch bei dem Weihegottesdienst am 16. Juni 1984 im Eichstätter Dom erklungen.

Ein weiterer Pontifikalgottesdienst im Gedenken an den Eichstätter Diözesanpatron wird am eigentlichen Willibaldstag, dem 7. Juli, um 16.30 Uhr im Eichstätter Dom gefeiert. Bischof Hanke zelebriert ihn zusammen mit dem Bischof der Eichstätter Partnerdiözese Leitmeritz in Tschechien, Jan Baxant, sowie den Priesterjubilaren der Diözese Eichstätt.

Videoclip der Predigt - Interviews mit den Bischöfen

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