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14.11.2003

„Wer in die Schule gehen darf ist privilegiert“ - Ausstellung über Kinderleben in Zentralafrika eröffnet

Eichstätt. (pde) – Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi und der bischöfliche Beauftragte des Bistums Eichstätt für die Weltkirche, Professor Dr. Bernhard Mayer, eröffneten am Freitag eine Fotoausstellung mit dem Motto: „Kinderleben – Alltag der Kinder in Zentralafrika“. Im Foyer des Alten Stadttheaters Eichstätt geben teils großformatige Bilder, Texte, aber beispielsweise auch selbstgebasteltes Spielzeug einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern in den Ländern Burundi, Ruanda, Uganda und dem Kongo. Der Fotograf Jürgen Escher und der Journalist Christian Frevel sind im Auftrag des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ nach Afrika gereist. Hier haben sie den Alltag der Kinder hautnah erlebt und dokumentiert.

Die genannten Länder in Zentralafrika, im Gebiet der großen Seen, hat das Päpstliche Missionswerk der Kinder, besser bekannt als „Die Sternsinger“ als Schwerpunktthema für die Sternsingeraktion 2004 ausgewählt.

Erzbischof Simon Ntamwana aus der Eichstätter Partnerdiözese Gitega in Burundi ging in seiner Ansprache auf die Situation der Kinder in seiner Heimat ein. Viele haben dort durch Krieg und Aids ihre Eltern verloren. Die Versorgung der Waisen ist für ihn ein großer „Dorn im Fuß der Kirche“, der ihm „großen Kummer“ bereitet. Allein in seinem Bistum muß sich die Kirche um etwa 50.000 Waisenkinder kümmern. Erzbischof Simon sprach seinen großen Dank an die Jugendlichen im Bistum Eichstätt und in ganz Deutschland aus, die insbesondere durch die jährliche Sternsingeraktion eine Brücke zu den Kindern in Afrika schlagen.

Die Ausstellung im Foyer des alten Stadttheaters Eichstätt ist nur noch bis zum 20. November täglich (außer am Sonntag) von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Sie richtet sich an alle Altersschichten, nicht nur an Kinder und Jugendliche. Besonders eingeladen sind aber nach den Worten von Gerhard Rott, Weltkirchereferent im Bistum Eichstätt, ganze Schulklassen, die sich so ein Bild ihrer Altersgenossen in Afrika machen können. Eine Klasse der Eichstätter Maria-Ward-Mädchen-Realschule nutzte die Ausstellungseröffnung, um sich von Erzbischof Simon Ntamwana aus erster Hand informieren zu lassen. Dabei betonte dieser ausdrücklich, dass es in Burundi zu einem großen Privileg gehöre, überhaupt in die Schule gehen zu dürfen. 70 Prozent der Bevölkerung sind nach seinen Worten Analphabeten.

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ unterstützt in Ruanda, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo und Uganda mehr als 300 Projekte in den Bereichen der Gesundheitsfürsorge, Aus- und Weiterbildung und der Aufnahme von Waisenkindern, bei denen die besonderen Probleme der Kriegskinder eine wichtige Rolle spielen. In den Jahren 1995 bis 2002 lag die Hilfe bei mehr als 3,5 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum hat das Kindermissionswerk in diesen Ländern neun Kinderprojekte, die spezifisch Kriegsfolgen betreffen, mit insgesamt 125.000 Euro gefördert.

Die Ausstellung zeigt eine eindrucksvolle Schilderung der Realität. Persönliche Schicksale einzelner Kinder und Jugendlicher werden im Zusammenhang mit Reportagen aus Lebensbereichen geschildert, die den Alltag der Kinder in Zentralafrika bestimmen. Diese Szenen aus den Bereichen Ausbildung, Schule, Freizeit, Familie und Zuhause, Gesundheit und Krankheit, Krieg und Flucht sowie dem Leben auf der Straße geben auch einen authentischen Einblick in die Realität Afrikas. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung die Hilfe auf, die auch mit Unterstützung des Kindermissionswerkes in diesen Ländern geleistet wird.

 

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