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22.11.2004

Wenn das Leben mit dem Tod beginnt - Eichstätter Gespräche fordern mehr Sorge um totgeborene Kinder

Eichstätt. (pde) – „Menschliche Leibesfrucht darf nicht als oder mit Klinikmüll entsorgt werden“. Dafür sprachen sich die Referenten des zweiten „Eichstätter Gesprächs“ aus, das der Arbeitskreis Kindergrab im „Netzwerk Leben“ des Bistums Eichstätt veranstaltet hat. Die gegenwärtigen Situation und die Möglichkeit der Bestattung totgeborener Kinder war Inhalt der Veranstaltung unter dem Motto „Wenn das Leben mit dem Tod beginnt“. Pfarrer Franz Baumeister, Hansjörg Kreuzer und Dr. Franz Hausmann vom „Arbeitskreis Kindergrab“ sprachen im Pfarrheim St. Marien in Eichstätt.

Auch wenn es mittlerweile nicht mehr vorkommen dürfe, dass Eltern eines totgeborenen Kindes eine Rechnung über „Beseitigung von Sondermüll“ bekämen, so ist die Bestattung von Kindern, die noch vor ihrer Geburt sterben, noch nicht zufriedenstellend geregelt. Zwar gebe es mittlerweile bei allen größeren Krankenhäusern entsprechende Begräbnisstätten, jedoch könnten diese kein Ersatz für wohnortnahe Gräber sein. Sie kämen dem Bedürfnis der trauernden verwaisten Eltern entgegen, einen Platz zu wissen, an dem sie ihr Kind besuchen, mit ihm sprechen können. Gleichzeitig ist der Platz geeignet zur Trauerbewältigung der Angehörigen.

Doch mit der Bereitstellung eines Grabes ist es nach Überzeugung der Referenten des Abends nicht getan. Die Eltern von Totgeborenen haben seelsorglichen Beistand nötig. Dazu gehört auch ein Ritus, der die Überzeugung der Kirche zum Ausdruck bringt, dass das Kind bei Gott ist. Die Eltern könnten beispielsweise eine Trauerkerze erhalten, die beim Gedenken an das Kind entzündet wird. Die Gestaltung der Grabstätten müsse demnach Gelegenheit und Platz bieten, dass etwa auch die Geschwister kindgemäß trauern können, auch wenn sie noch im Kleinkindalter sind. Die Grabpflege könne den Kirchenstiftungen obliegen, soweit Kommunen sich nicht selbst einbringen, könnte aber auch an Gruppen der Pfarrgemeinden delegiert werden: z.B. Kolping, Pfadfinder, Frauenbund.

 

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