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10.10.2007

Weltkirche zu Gast im Bistum Eichstätt - Veranstaltungen mit Gästen aus Asien und Afrika

Erzbischof Simon Ntamwana

Erzbischof Simon Ntamwana

Eichstätt. (pde) - Hochrangige Gäste aus verschiedenen Kontinenten sind während des Monats der Weltkirche in zahlreichen Pfarrgemeinden des Bistums Eichstätt zu Gast. „Weltkirche“ soll so auch vor Ort erfahrbar gemacht werden. Zunächst feiert die jeweilige Gemeinde einen Gottesdienst zusammen mit dem Gast, anschließend findet ein Informationsabend mit dem betreffenden Gast in den Räumen der Pfarrei statt.

Am Beispiel von Missionarinnen und Missionaren aus verschiedenen Kulturen will das internationale Katholische Missionswerk „missio“ in diesem Jahr aufzeigen, dass der gelebte Glaube eine Kraft sei, die die Welt positiv verändert. „Überall gilt, dass Mission vom persönlichen Zeugnis derer lebt, die Boten der Liebe und Gerechtigkeit sind“, heißt es im Grußwort des Programmheftes.

Zu Gast in den Pfarrgemeinden des Bistums sind Pfarrer Niphot Thienviharn aus Thailand, Bischof Wenceslao Padilla aus der Mongolei, Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle aus Ghana, Lory Obal aus den Philippinen, Schwester Catherine Okari aus Kenia, Erzbischof Louis Sako aus dem Irak, Cora Mateo aus Taiwan, Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi und Erzbischof John Baptist Odama aus Uganda.

Pfarrer Niphot Thienviharn

Pfarrer Niphot ist der erste einheimische Priester der nordthailändischen Stadt Chiang Mai. Als Gründer des „Reis-Merit-Netzwerkes“ koordiniert der 60-jährige die jährliche Reissammlung in den rund 400 Dörfern des Bergvolkes der Karen. Christen bilden mit 0,7 Prozent eine der wichtigsten religiösen Minderheiten in dem buddhistischen Land. Die katholische Kirche engagiert sich vor allem für benachteiligte Menschen. Zu ihnen zählen unter anderem die Karen, ein Bergvolk aus dem Südosten Asiens. Niphot Thienviharn wird am 24.10. um 19.00 Uhr in Breitenbrunn, am 26.10. ab 18.00 Uhr bei der Jugendvesper in Plankstetten und am 27.10. um 18.00 Uhr in Seubersdorf sprechen.

Bischof Wenceslao Padilla

Der aus den Philippinen stammende Bischof Wenceslao Padilla (58) ist der erste und einzige Bischof der Mongolei. Bei seiner Ankunft in Ulan Bator 1992 gab es in dem mehrheitlich buddhistisch geprägten Land keine einheimischen Katholiken und keine einzige Kirche. 1991 wandte sich die Mongolei mit dem Wunsch, diplomatische Beziehungen aufzunehmen, an den Vatikan. Sie bat die katholische Kirche um Hilfe im Aufbau ihres Landes und lud sie ein, Missionare zu entsenden. Ein Jahr davor hatte sich die „Volksrepublik Mongolei“, ein von der Sowjetunion gesteuerter Satellitenstaat, von der Fremdherrschaft befreit. 70 Jahre hatte das kommunistische Regime fast alles religiöse Leben in dem Nomadenstaat erstickt. Bischof Wenceslao Padilla ist am 23.10. um 18.00 Uhr bei der Ausstellungseröffnung in den Räumen der Eichstätter Liga-Bank zu Gast. Außerdem spricht er am 24.10. in Nassenfels, am 25.10. in Happurg und am 27.10. in Schwabach-St. Sebald (jeweils um 19.00 Uhr).

Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle

Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle (57) ist seit zwei Jahren Oberhirte der ghanaischen Hauptstadt Accra. Den Glauben zu verbreiten, bedeutet für ihn, sich vor allem für die Armen einzusetzen. Als Vize-Vorsitzender der ghanaischen Bischofskonferenz mahnt Palmer-Buckle: „Die Hilfe für den afrikanischen Kontinent darf nicht nachlassen – denn wer teilt, bereichert nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst.“ Der Erzbischof fordert eine Partnerschaft, nicht eine Patenschaft Europas gegenüber armen Ländern wie Ghana. Mission bedeutet für ihn schon lange keine Einbahnstraße mehr, sondern spirituellen und intellektuellen Austausch sowie ein gleichberechtigtes Miteinander. „Afrika hat vieles anzubieten. Das muss Europa wahrnehmen.“ Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle ist zu Gast beim Arbeitskreis „Ghana“ des BDKJ im Rahmen der Jugendvesper in Plankstetten (26.10., 18.00 Uhr) und am 27.10. um 18.00 Uhr in Wassertrüdingen.

Lory Obal

Lory Obal ist Religionspädagogin. Die heute 44jährige war zunächst als Gemeindereferentin in einer Pfarrgemeinde im Zentrum der Insel Mindanao tätig. 1984 übernahm sie die Verantwortung für das katholische Programm für die indigene Bevölkerung, die Ureinwohner der Philippinen. Damit stand sie mitten im Konflikt um Land und Rohstoffe. Immer wieder griffen Regierungstruppen oder Milizen die Ureinwohner an, vertrieben oder töteten sie, um ihr wertvolles Land zu annektieren. Mitarbeiter der katholischen Kirche, Priester und Laien, die sich für die Menschenrechte der Ureinwohner einsetzten, wurden ermordet. Lory Obal entwickelte ein alternatives Bildungsprogramm, das die Ureinwohner unterstützt, ihre eigene Kultur und damit ihre Identität beizubehalten. Sie spricht am 27.10 um 19.00 Uhr in Buxheim.

Schwester Catherine Okari

Afrikanische Ordensfrauen zu unterstützen, ist die Hauptaufgabe der 44-jährigen Massai aus Kenia. Die Schwestern sind das Rückgrat der afrikanischen Kirche. Sie bauen Schulen und sorgen für Waisen, Kranke und Arme. Ihr unermüdlicher Einsatz macht das Leben der Kirchengemeinden erst möglich. Catherine Okari wurde zur Lehrerin ausgebildet und studierte Theologie in den USA. Heute ist sie die Generalsekretärin der ACWECA (Association of Consecrated Women in Eastern and Central Africa), der Vereinigung der Ordensoberinnen in Ost- und Zentralafrika. Schwester Catherine Okari ist am 27.10. um 19.00 zu Gast in der Pfarrei St. Sebald, Nürnberg-Altenfurt. Außerdem spricht sie bei zahlreichen Terminen der Frauengebetskette im Bistum Eichstätt.

Erzbischof Louis Sako

Der 58-jährige Erzbischof Louis Sako gehört der chaldäisch-katholischen Kirche an, der größten der vierzehn christlichen Konfessionen, die die Geschichte des Irak über viele Jahrhunderte mitprägten. Der Oberhirte der Diözese Kirkuk im Norden des Landes ermutigt die christliche Minderheit, 600.000 Christen leben im Irak, trotz der existentiellen Bedrohung im Land zu bleiben. Neben den Nöten aller Iraker werden Christen zusätzlich diskriminiert: Sie haben nicht die gleichen Ausbildungs- und Berufschancen wie muslimische Irakis. Seit Ende 2006 verüben islamische Extremisten und Kriminelle gezielt Attacken auf sie. Selbst nach Bombenanschlägen auf christliche Einrichtungen bleibt die Regierung weitgehend untätig. Monatlich flüchten 50.000 Iraker. 40 Prozent davon sind Christen, obwohl sie nur fünf Prozent der irakischen Bevölkerung stellen. Erzbischof Louis Sako feiert am 27.10. um 18.30 Uhr in der Neumarkter Hofkirche den Gottesdienst mit und stellt sich anschließend im Pfarrheim der Begegnung.

Cora Mateo

Die 65-Jährige Cora Mateo aus Taiwan arbeitet seit 1985 für die Vereinigung der asiatischen Bischofskonferenz (FABC) in der Kommission für Laien und Familie. Cora Mateo wurde die Aufgabe übertragen, die bischöflichen Entscheidungen für die „neue Weise, Kirche zu sein“ umzusetzen. Ihr Wissen um die Situation der Ortskirchen Asiens und um die Bedürfnisse der Menschen an der Basis ermöglichten es ihr, die Rahmenbedingungen für dieses Pastoralkonzept zu schaffen, das heute unter dem Kürzel „AsIPA“(Asian integral Pastoral Approach, asiatischer ganzheitlicher pastoraler Ansatz) weltweit bekannt ist. Cora Mateo ist am 27.10. um 18.00 Uhr in Feucht zu Gast.

Erzbischof Simon Ntamwana

Erzbischof Simon Ntamwana (61) ist Bischof von Gitega in Burundi, einem Partnerbistum der Diözese Eichstätt. In der Folge der Kolonialzeit wütete dort einer der blutigsten Bürgerkriege des Kontinents: Sowohl die deutsche wie die belgische Besatzungsmacht paktierte mit den herrschenden Adelsfamilien der Tutsi, beseitigte den Landadel der Hutu und trug so zur Benachteiligung der bäuerlichen Hutu-Bevölkerung bei. Seit der Unabhängigkeit 1962 drängte diese Schicht, die mit über 80 Prozent die Bevölkerungsmehrheit stellt, in die Regierung. Die Folge waren sogenannte „ethnische Säuberungswellen in den Jahren 1962, 1965, 1969, 1972, 1988, 1993. Sie kosteten über 800.000 Menschen das Leben und brachten das fruchtbare, klimatisch begünstigte Land an die Grenze des Bankrotts. Die Katholischen Kirche, der über 60 Prozent der Bevölkerung angehören, engagiert sich für den sozialen Wiederaufbau und für Versöhnung. Erzbischof Simon Ntamwana ist am 27.10. um 18.30 Uhr in Ellingen zu hören.

Erzbischof John Baptist Odama

Seit acht Jahren ist John Baptist Odama (60) Erzbischof von Gulu in Norduganda und Vorsitzender der Acholi Religious Leaders Peace Initiative (ARLPI). Die überkonfessionelle Initiative engagiert sich für Frieden in dem vom Bürgerkrieg verwüsteten Gebiet des Acholi-Stammes im Norden des Landes. Der Platz der Kirche ist für ihn an der Seite der Menschen: Mit einer mutigen Aktion bot Erzbischof John Baptist Odama den Rebellen in seiner Heimat Uganda die Stirn: zusammen mit Bischof Macleord Baker Ochola übernachtete er inmitten sogenannter „Night-Commuters“ – nächtlicher Pendler – auf dem Busbahnhof in Gulu: Während des Bürgerkrieges verließen in Norduganda Nacht für Nacht bis zu 10.000 Pendler ihre Dörfer. Die meisten von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Sie suchten einigermaßen sichere Schlafplätze aus Angst, von den Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) gekidnappt und zu Kindersoldaten und Sexsklaven gemacht zu werden.

Erzbischof John Baptist Odama spricht am 27.10 in Lauterhofen (18.30 Uhr).

Masithi-Singers

Die Masithi-Singers stammen aus der Pfarrei St. Judas in der Nähe von King Williams Town, Südafrika. Mit ihrem Repertoire, das neben Gospel- und Folk Songs vor allem afrikanische Kirchenlieder umfasst, knüpft die Gruppe an eine über 100-jährige Tradition südafrikanischer Kirchenmusik an.

Die Masithi-Singers gestalten die Jugendvesper am 26.10. in Plankstetten mit. Um 18.00 Uhr beginnt bereits ein Workshop, nach dem Gottesdienst geben sie ein Konzert mit Tanz. Außerdem sind sie am 27.10. ab 11.00 Uhr in der Ingolstädter Fußgängerzone und ab 14.30 Uhr in der Pfarrei-St. Augustin zu hören. Um 18.00 Uhr gestalten sie dort den Gottesdienst.

Weitere Informationen zu Terminen und Gästen unter „www.bistum-eichstätt.de/weltkirche“.

 

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