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25.12.2007

Weihnachten: Intervention des Himmels auf Erden - Bischof Hanke: Familien brauchen Hilfe, die nachhaltig greift

Eichstätt, 25.12.2007. (pde) – „Wo der Himmel sich öffnet und Gott ankommt, dort wird der Mensch wahrhaft Mensch“. Dies sagte Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Weihnachtspredigt im Eichstätter Dom. Die Geburt Christi in Betlehem sei die „Intervention des Himmels auf Erden“. In den Herzen der Menschen bis hinein in die Gesellschaft müsse dies wieder spürbar werden, denn „ohne Gott in der Welt zu leben, macht hoffnungslos“.

Beim Pontifikalgottesdienst am Weihnachtstag verwies der Bischof auf die bestürzenden Beispiele von Familien, die in der Betreuung ihrer Kinder überfordert seien „bis hin zur Katastrophe“. Man könne diese Probleme nicht lösen, indem man nur über bessere Kontrollen oder vielleicht auch noch über finanzielle Hilfen diskutiere. „Braucht es nicht darüber hinaus Hilfe, die tiefer und nachhaltiger greift: Menschen, die Liebe schenken, Menschen, die den menschenfreundlichen Gott in ihrem Handeln spürbar werden lassen?“ Familienfreundliche Gesellschaft entstehe nicht als Produkt administrativer Maßnahmen. „Wir dürfen nicht nur an den Symptomen kurieren, sondern müssen für ein gesellschaftliches Klima sorgen, das geprägt ist von der Liebe, die uns Gott durch seine Menschwerdung erwiesen hat.“ Dazu brauche es Menschen, „die offen sind für die Nähe des Himmels“.

In seiner Predigt warnte Bischof Hanke vor einem weit verbreiteten Glauben, durch den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt ginge es unaufhörlich aufwärts. Schnell stoße der Mensch an Grenzen, wenn er die Zukunft der Erde alleine in die Hand nehmen oder gar das Paradies auf Erden schaffen möchte. Erst der „Blick nach oben“ befähige den Menschen, Gut und Böse zu unterscheiden. „Gottes Lebenskonzept für den Menschen geht von der Verbindung von Oben und Unten, von Gott und Mensch, von Himmel und Erde aus“.

Der Inhalt des Weihnachtsfestes werde oft verkitscht oder zum Märchen erklärt, stellte der Bischof von Eichstätt fest. Zwar wecke Weihnachten in vielen eine tiefe Sehnsucht nach ein wenig mehr Wärme und Licht des Himmels auf dieser Erde. Aber man glaube diesen Himmel selbst produzieren zu können durch exzessiven Life Style, durch Events und Konsumrausch. Doch der Mensch könne sich nur vollenden „dank einer Gnade von oben, die er sich schenken lassen muss: Er braucht den Himmel“.

„Eine Hoffnung, die uns stark macht“

Am Heiligen Abend hatte der Bischof von Eichstätt mit den Gläubigen die Christmette gefeiert. Im dicht gefüllten Dom bezeichnete er die Geburt Christi als das große Geschenk Gottes an die Menschen. Wo Gott sich zum Geschenk macht, werde alle Furcht vertrieben: „Gottes Ankunft und seine Nähe lassen in uns Menschen eine Hoffnung wachsen, die über unser jetziges Leben, über Erfolge und Misserfolge, über all die schönen und traurigen Erfahrungen hinausgreift, eine Hoffnung, die uns stark macht“.

 

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