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02.12.2006

Vertrauensvorschuss für den neuen Bischof ein „Signal zum Aufbruch“ - Kardinal Lehmann kündigt verstärkte Unterstützung für Katholische Universität an

Eichstätt, 02.12.2006. (pde) - Einen „mutigen und vertrauensvollen Aufbruch in die Zukunft“ hat der Apostolische Nuntius in Deutschland Erzbischof Erwin Josef Ender dem neuen Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und seiner Diözese gewünscht. In seinem Grußwort am Ende des Weihgottesdienstes erwähnte Erzbischof Ender die vielen positiven Reaktionen auf die Ernennung von Abt Gregor Maria Hanke zum Bischof von Eichstätt. Dieser Vorschuss an Vertrauen sei „Ausdruck der Bereitschaft Ihrer Diözesanen, sich mit Ihnen und unter Ihrer Führung den Herausforderungen unserer Zeit in Kirche und Gesellschaft zu stellen und an Lösungen für die Probleme mitzuarbeiten“.

Der Nuntius erinnerte an einige Eichstätter Bischöfe, „die für die Kirche insgesamt oder die Kirche in Deutschland eine wichtige Rolle gespielt, ja, Kirchengeschichte geschrieben haben“: Bischof Gebhard I., der von 1042 bis 1057 Bischof von Eichstätt war und dazu von 1055 bis 1057 als Papst Viktor II. die Leitung der Gesamtkirche innehatte, Bischof Konrad Graf von Preysing, später Kardinal in Berlin, der zu den entschiedensten Gegnern des Nationalsozialismus zählte, und Bischof Joseph Schröffer, der nach 19 Jahren als Bischof von Eichstätt zum Sekretär der Kongregation für das katholische Bildungswesen nach Rom gerufen und dort zum Kardinal ernannt wurde.

Ausdrücklich dankte Erzbischof Ender Dompropst Limbacher für seinen Dienst als Diözesanadministrator: Er habe in der Zeit der Sedisvakanz mit Umsicht und großem Einsatz dafür Sorge getragen, dass das kirchliche Leben in einem guten Sinn seinen Weg nahm.

Eine „behutsame, praktisch umgesetzte Theologie der Schöpfung“

Die Unterstützung durch die deutschen Bischöfe sicherte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Karl Lehmann dem neuen Eichstätter Oberhirten zu. In seinem Grußwort hob er besonders die Verantwortung des Eichstätter Bischofs für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hervor. Hanke werde viele Freunde in Eichstätt und weit darüber hinaus finden, um die 1980 zur Katholischen Universität erhobene Hochschule segensreich zu führen. „Der einzigen deutschsprachigen katholischen Universität haben bisher die bayerischen Bischöfe die Treue gehalten“, stellte Lehmann fest und bekräftigte: „Auch die übrigen Diözesen werden in Zukunft stärker als bisher – in welcher Form immer – eine so wichtige kirchliche Einrichtung in unserem Land mittragen, wie uns erst kürzlich bei den Ad-limina-Besuchen in Rom Papst Benedikt XVI. ans Herz gelegt hat“.

Mit dem neuen Bischof gewinne die Deutsche Bischofskonferenz einen Experten für das Gespräch mit der Orthodoxie und den Bereich der Liturgie. Spontanen Beifall erntete Lehmann, als er das Wirken Hankes als Abt von Plankstetten ansprach. Das Kloster wurde nicht nur berühmt und mehrfach ausgezeichnet durch die biologisch-ökologische Wirtschaftsweise. Hanke habe viel mehr noch die Ökologie als „geistig-spirituellen Prozess“ verstanden, der auch die Unordnung des Menschen in seinem Inneren und damit auch in der Schöpfung überwinden wolle. „Eine solche behutsame, aber theologisch angemessene, praktisch umgesetzte Theologie der Schöpfung tut uns allen gut.“

Hoffnung auf ökumenische Beziehungen in „unverkrampfter Freundschaft“

Für die evangelisch-lutherische Kirche lud der Nürnberger Regionalbischof Stefan Ark Nitsche den neuen Bischof von Eichstätt „zu einer Beziehung in geschwisterlicher Liebe und unverkrampfter Freundschaft“ ein. Diese Form der Ökumene schließe gegenseitige Kritik „bei Bedarf“ nicht aus und verliere die gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung nicht aus den Augen. Plankstetten sei unter der Verantwortung von Abt Gregor Maria Hanke ein Anziehungspunkt für viele Menschen geworden, für „Evangelische und Konfessionslose nicht weniger als Katholiken“. Gregor Hanke habe sein Kloster geöffnet und nicht verkapselt und damit diesen römisch-katholischen Stützpunkt zum Leuchten gebracht. Er hoffe, dass es Gregor Hanke als Bischof gelingen möge, die Diözese so zu öffnen bzw. offen zu halten, wie ihm das mit seinem Kloster gelungen sei.

Die „Bereitschaft nicht nur des Kultusministeriums, sondern der gesamten Staatsregierung zu einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit“ sicherte Kultusminister Siegfried Schneider dem neuen Bischof zu. Mit Gregor Maria Hanke erhalte die Diözese Eichstätt einen Bischof, der große Erfahrung in der Führung von Menschen habe, aufgeschlossen sei und der den Ausgleich gegensätzlicher Positionen suche. Dies sei wichtig angesichts neuer Herausforderungen wie den fortschreitenden Säkularisierungstendenzen in der Gesellschaft. Ein gewichtiges Aufgabenfeld sei die Katholische Universität, deren Großkanzler der Bischof von Eichstätt ist.

Der Augsburger Bischof und frühere Eichstätter Oberhirte Walter Mixa bezeichnete in einer Stellungnahme die Weihe seines Nachfolgers auf dem Bischofsstuhl des heiligen Willibald als „bewegenden Augenblick“. Die Übergabe des Hirtenstabes symbolisiere die hohe Verantwortung von Bischof Gregor Maria Hanke nicht nur für die Gläubigen seiner Diözese, sondern als Nachfolger der Apostel in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater für die ganze Weltkirche. Mit Bischof Hanke sei er seit vielen Jahren - auch durch seine Besuche in der Abtei Plankstetten - freundschaftlich verbunden. „Ich freue mich für ihn und das Bistum Eichstätt, wünsche ihm Gottes Segen und den Beistand des Heiligen Geistes für sein künftiges Wirken“.

 

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