Unfall bei Sanierungsarbeiten in Pfarrkirche Ursensollen - Diözesanleitung äußert tiefe Betroffenheit

Eichstätt / Ursensollen. (pde) – Zutiefst betroffen reagierte die Diözesanleitung des Bistums Eichstätt über die Nachricht vom Tod eines Familienvaters und der schweren Verletzung einer Familie in Ursensollen. Aus noch ungeklärter Ursache ist offensichtlich bei Sanierungsarbeiten in der Pfarrkirche St. Vitus giftiges Gas in die Wohnung der Familie eingedrungen. In einer ersten Reaktion beauftragte Generalvikar Johann Limbacher den Ursensollener Pfarrer die Anteilnahme und Betroffenheit des Bischofs und des Domkapitels den Angehörigen zu übermitteln.

Nach Presseberichten wurde am Dienstag gegen 16.30 Uhr der 39-jährige Ursensollener mit zunächst unerklärlichen Vergiftungserscheinungen ins Klinikum Amberg eingeliefert. Gegen 21.25 Uhr verstarb der Familienvater plötzlich. Als sich ähnliche Symptome bei der 36-jährigen Ehefrau, den drei Kindern und einer Nichte zeigten, wurden auch diese ins Krankenhaus gebracht. Sie sind nach Angaben der Polizei mittlerweile außer Lebensgefahr.

Erste Ermittlungen der Kripo Amberg ergaben den Verdacht, dass die Vergiftung durch das Einatmen von Holzbegasungsmitteln eingetreten sei. Tatsächlich werden derzeit in der benachbarten Pfarrkirche Arbeiten zur Schädlingsbekämpfung durchgeführt.

Nach einem Gutachten, welches das Diözesanbauamt Eichstätt in Auftrag gab, ist die Pfarrkirche an zahlreichen Stellen vom Nagekäfer (Anobium punctatum) befallen. Laut diesem Gutachten ist die Bekämpfung nur durch eine „umfassende Behandlung mit einem giftigen Gas, bevorzugt Sulfurdifluorid“ möglich. Der Gutachter weist darauf hin, dass der Kirchenraum sorgfältig abgedichtet werden müsse, da dieses Gas hochgiftig sei. Für die Durchführung kommen lediglich zwei Firmen in Frage, welche die Lizenz für derartige Begasungen hätten. Einer dieser Firmen wurde der Auftrag vergeben.