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19.05.2004

Umweltbewusstsein zahlt sich aus - Immer mehr Pfarreien lassen sich zertifizieren – Eichstätt dient als Vorbild für andere Diözesen

Eichstätt. (pde) – Immer mehr Pfarreien in der Diözese Eichstätt entwickeln sich zum Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Bereits zwei Pfarreien haben das Umweltzertifikat EMAS erhalten, weitere Einrichtungen stehen kurz davor. Damit wird dokumentiert, dass die Pfarreien und Institutionen gezieltes Umweltmanagement betreiben, wie es ansonsten in Industriebetrieben üblich ist. Ziel ist es, Ressourcen einzusparen. Für die Pfarrei „Menschwerdung Christi“ aus Nürnberg-Langwasser, die zuletzt zertifiziert wurde, bedeutet das: Innerhalb von drei Jahren soll der Strom- und Wasserverbrauch um zwei Prozent reduziert werden, der Papierverbrauch um ein Prozent. „Es hat keinen Sinn, sich Großprojekte vorzunehmen“, betont Pfarrer Thaddäus Posielek. Man müsse im Alltagsleben umdenken. „Bewusstes Handeln muss, ohne dass es schwer fällt, zur Selbstverständlichkeit werden.“

Etwa ein Jahr lang arbeitete die Gemeinde auf die Zertifizierung hin. Innerhalb der Gemeinde wurde ein siebenköpfiges Umweltteam gebildet. Mit einer Bestandsaufnahme ging es los: Wie hoch ist der Stromverbrauch in Pfarrhaus, Kirche, Kindergarten? Wie viele Dienstfahrten werden mit dem Auto, wie viele mit der Bahn absolviert? Welche Lichtquellen gibt es? Danach wurde ein Umweltprogramm entwickelt, das aus vielen kleinen Schritten bestand: Im Jugendheim wurde ein Bewegungsmelder installiert, damit das Licht nicht ständig brennt. Ein neuer Außenfühler an den Gebäuden hilft, die Heizkosten zu reduzieren. Zum Stromsparen wurden weitere Energiesparlampen installiert, beim Neukauf von elektrischen Geräten wird ihre Energieeffizienz überprüft. Um den Papierverbrauch zu senken, überlegt die Pfarrsekretärin genau, ob bestimmte Drucksachen tatsächlich in hoher Stückzahl nötig sind. Ein Projekt für die Zukunft ist der Bau einer Regenwasserversickerungsanlage und einer Zisterne.

„Insgesamt muss es darum gehen, unser Leben so zu gestalten, dass wir verantwortlich mit dem Verbrauch an Rohstoffen und Energie umgehen“, erläutert Pfarrer Posielek. „Unsere christliche Pflicht ist es, in kleinen Dingen Umweltbewusstsein zu zeigen.“

Ingesamt acht Einrichtungen aus der Diözese waren von Beginn an mit von der Partie. Weitere Häuser wie das Caritas-Altenheim in Spalt oder die Regens-Wagner-Stiftung in Holnstein sind neu dazugekommen. „Auch die Klöster sind sehr motiviert“, erläutert Markus Schweizer, der als Umweltsekretär der Diözese das Projekt betreut. So hat das Franziskanerkloster Dietfurt seine Teilnahme signalisiert.

Noch ist die Diözese weit von ihrem Ziel entfernt, dass alle Einrichtungen bei dem Projekt mitmachen. Doch Schweizer ist zuversichtlich: „Jede Vision beginnt mit dem ersten Schritt.“ Das Umweltmanagement der Diözese Eichstätt habe weit über die Diözesangrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt: Eine Delegation aus Regensburg informierte sich über das Projekt, die Caritas-Akademie Freiburg suchte in Eichstätt nach Referenten für die Schulung von Führungskräften. Auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart orientierte sich an dem Eichstätter Projekt.

Wer sich noch beteiligen will, kann sich bei Markus Schweizer, Leonrodplatz 4, 85072 Eichstätt, E-Mail: umwelt@bistum-eichstaett.de oder Tel. (08421) 50-287 informieren. Ein Blick ins Internet unter „ www.bistum-eichstaett.de/umwelt/“ könnte sich dabei durchaus motivierend auswirken. Dort ist nämlich dokumentiert, dass sich das Umweltengagement auch in barer Münze auszahlt: Das jährliche Einsparpotential beträgt bei Pfarrgemeinden durchschnittlich 724 Euro, bei kirchlichen Einrichtungen 6490 Euro.

 

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