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16.11.2009

Über barrierefreie kirchliche Bauten diskutiert - Sachausschuss „Behindertenseelsorge“ lud Diözesanbaumeister Karl Frey ein

Eichstätt. (pde) - „Wir haben in vier Jahren einiges verbessern können, wenngleich auch nicht alles optimal lief.“ Dieses Gesamtfazit zog Diözesan- und Universitätsbaumeister Karl Frey über „Barrierefreiheit in Pfarrgemeinden“ im Sachausschuss für Behindertenseelsorge des Diözesanrates Eichstätt. Dieser hatte Frey zu seiner Sitzung im Eichstätter Priesterseminar eingeladen, um über die Entwicklung auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren sowie weitere Möglichkeiten zu diskutieren.

Ausschussmitglied Erich Medl aus Weißenburg berichtete über die Ergebnisse von eigenen Kirchenbesuchen sowie einer neuen von ihm durchgeführten Fragebogenaktion zur baulichen Barrierefreiheit. Medl hatte den 78 Sachbeauftragten für Behindertenseelsorge in Pfarreien der Diözese eine Vielfalt an Fragen über deren Kirchen und Pfarrheime geschickt: Das Spektrum reichte von einfachen Fragen, etwa ob rollstuhlgerechte Eingänge und Parkplätze für Menschen mit Behinderung vorhanden sind, bis zu solchen, ob Stufen für sehbehinderte Menschen mit kontrastreichen Markierungen und Beleuchtung versehen sind sowie ob es für Menschen mit Hörbehinderung induktive Höranlagen gibt. Knapp 40 Prozent der Fragebögen kamen laut Medl ausgefüllt zurück: „Dieses Ergebnis ist für mich zwar nicht zufriedenstellend, aber ich bin doch auch froh, dass 30 Leute mitgemacht ­- und sich auch dabei Gedanken gemacht haben“, so der Weißenburger, der selbst im Rollstuhl sitzt. Mit dieser Befragung sei es ihm darum gegangen, speziell den Beauftragten in den Pfarreien für Behindertenseelsorge „auch einmal das Gefühl zu vermitteln, dass sie gebraucht werden“. In einigen Jahren will Medl nochmals eine Befragung durchführen, in die dann alle Pfarreien im Bistum einbezogen werden sollen. Als Kirchen, in denen behinderte Menschen positive Lösungen vorfinden, stellte Medl in einer Powerpointpräsentation zum Beispiel St. Sebald in Schwabach mit einem barrierefreien Eingang sowie in Großnottersdorf „mit vorbildlichen Handläufen an einer Treppe“ und einer Rampe vor.

Diözesanbaumeister Frey fügte hinzu, dass auch in Dörndorf, Roßtal und Bitz Fortschritte erzielt worden seien. Frey erklärte, dass Wünsche zu barrierefreien Lösungen allerdings auch immer wieder auf Hindernisse stießen: von Denkmalschutzaspekten bis zu teilweise hohen Kosten. Nach seiner Information haben rund 70 Prozent der Kirchen im Bistum keinen behindertengerechten Zugang. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um historische Gebäude. Er fragte an, ob die Ausschussmitglieder auch bereits in kleinen Schritten Fortschritte sehen, die nicht als „behindertengerecht“, aber als „behindertenfreundlich“ einzustufen seien: zum Beispiel in Hinweisschildern auf geeignete Wege für behinderte Menschen oder behelfsmäßigen Rampen. Medl sagte dazu, dass dies zwar nicht bei Neubauten, aber bei Altbauten eine Lösung sein könne. Andere sprachen sich dafür aus, bei solchen Fragen Menschen mit Behinderung in einer Pfarrei einzubeziehen, damit Lösungen auch wirklich auf Akzeptanz stießen.

Als wichtig wurde bei der Sitzung unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Krauß aus Treuchtlingen erachtet, die neuen Sachbeauftragten für Behindertenseelsorge in den Pfarreien nach den Pfarrgemeinderatswahlen im kommenden Jahr möglichst ausführlich über ihre Aufgaben und Engagementmöglichkeiten zu informieren. Der Sachausschuss will diese daher am 18. September 2010 zu einer besonderen Veranstaltung einladen. Geplant wurde zudem eine Schiffswallfahrt für Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Brombachsee am 9. Oktober.

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