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20.08.2018

Über 50 Auszubildende starten bei der Caritas – Seniorenheime am beliebtesten

Eichstätt. (pde) Die Gewinnung neuer Auszubildender läuft beim Caritasverband für die Diözese Eichstätt auf vollen Touren. Rund zwei Wochen vor dem neuen Ausbildungsjahr ab 3. September hat der Verband über 50 Menschen gewonnen, die eine Berufsausbildung beginnen. Das sind bereits zehn mehr als im vergangenen Jahr. Zudem fangen mehrere Azubis eine andere Qualifizierung an, die einen Schritt ins Berufsleben ebnen kann: von Freiwilligendiensten bis zur Einstiegsqualifizierung für solche, die Probleme hatten, eine reguläre Ausbildung zu bekommen.

Mehr geförderte Azubis in der Altenpflege

Mit 30 Auszubildenden stellen die 20 Caritas-Seniorenheime den größten Teil. Momentan 16 wollen die normale Ausbildung in der Altenpflege starten, weitere zehn während ihrer Arbeitszeit über die von der Arbeitsagentur geförderte Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Menschen (WeGebAU). Während die Anzahl der regulär Ausgebildeten den Stand vom letzten Jahr mit 19 noch nicht ganz erreicht hat, sind es jetzt schon doppelt so viele in dem Förderprogramm. Die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin, Hedwig Kenkel, erklärt diesen Trend: „Ein Problem ist leider weiterhin die mangelnde Attraktivität des Berufs. Es ist nicht einfach, junge Leute für ihn zu gewinnen. Besser gelingt dies bei Menschen, die schon in unseren Einrichtungen beschäftigt sind, sei es als Altenpflegehelfer oder als Präsenz- oder Betreuungskräfte.“ Denn, so Hedwig Kenkel, „sie kennen schon die sinnstiftenden und schönen Seiten des Berufs ansatzweise aus ihrem Alltag und können dann über die Förderung immer wieder einmal zur Fachkräfteausbildung motiviert werden.“

Um die Ausbildung in der vom Fachkräftemangel geprägten Altenpflege für junge Menschen so früh wie möglich attraktiver zu machen, zahlt der Verband denjenigen, die ab 11. September bei ihm die einjährige Altenpflegehelferausbildung machen, erstmals freiwillig eine monatliche Vergütung von 325 Euro brutto. In den Seniorenheimen starten zudem vier Azubis im Bereich Hauswirtschaft, wo 2017 niemand neu qualifiziert wurde.

Elf junge Frauen und Männer werden nach derzeitigem Stand bei den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten in Ingolstadt eine neue Qualifikation für ihre berufliche Zukunft beginnen. Acht tun dies in einer regulären Berufsausbildung, zwei von diesen mit ausbildungsbegleitenden Hilfen durch die Arbeitsagentur. Drei der Azubis haben zuvor bereits eine öffentlich geförderte einjährige Einstiegsqualifizierung (EQ) in der Einrichtung absolviert, da sie aufgrund verschiedener Schwierigkeiten noch keine Lehrstelle oder Arbeit gefunden hatten. „Wir freuen uns, dass sie nun so fit sind, um den nächsten Schritt mit uns ins Berufsleben gehen können“, so Einrichtungsleiter Michael Rinnagl. Drei weitere EQler starten gleichzeitig neu. Die jungen Menschen lernen in den verschiedenen Beschäftigungsbetrieben und Werkstätten der Caritas. Zum Beispiel in der Schreinerei und Malerei, im Caritas-Markt oder im Büromanagement.

Im Caritas-Zentrum St. Vinzenz beginnen insgesamt zwölf Personen eine Ausbildung, etwa genauso viele wie letztes Jahr. Erstmals eine junge Frau im Büromanagement, eine Berufspraktikantin im Anerkennungsjahr zur Ausbildung zur Erzieherin in der Kinderkrippe sowie zehn Personen in der Heilerziehungspflege: jeweils vier in der Heilpädagogischen Tagesstätte für geistig behinderte Kinder und Jugendliche und in den Wohngruppen für Erwachsene St. Anna und jeweils eine Person in der Heilpädagogischen Tagesstätte für seelisch behinderte Kinder und im Wohnheim für Kinder und Jugendliche „Junges Wohnen“. Doch auch andere Qualifizierungen werden hier stark nachgefragt. Vor allem der Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr mit jeweils vier Leuten, die in der Tagesstätte für junge Menschen mit geistiger Behinderung starten.

Um Heilerziehungspflege besorgt

So erfreut die Verantwortlichen in St. Vinzenz über das hohe Interesse an den Freiwilligendiensten sind, so sehr sehen sie mit Sorge, „dass die Heilerziehungspflege-Ausbildung zu kurz kommt“, so Ludwig Wittmann, Verwaltungsleiter von St. Vinzenz. „Für die Begleitung dieser Azubis muss die Einrichtung extrem viel Zeit, Energie und Kosten aufbringen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Ausbildungen im gesundheitlichen und sozialen Bereich ist die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger nicht einheitlich geregelt, auch nicht die Vergütung. Das sorgt für Unsicherheit und Unzufriedenheit bei allen“, beklagt Wittmann. Auch wenn die Zahl dieser Azubis dieses Jahr höher sein wird als im Vorjahr, zeigten sich Probleme bei der Rekrutierung. Bereits in den vergangenen fünf Jahren habe die Anzahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz in der Heilpädagogischen Tagesstätte für seelisch behinderte Kinder deutlich abgenommen, informiert deren Leiterin Christine Mirbeth. „Die Bewerberlage lässt eine Auswahl kaum mehr zu, teilweise hatten wir nur eine Bewerbung vorliegen.“ Der Leiter von St. Vinzenz, Markus Pflüger, fordert deshalb, „dass in den derzeitigen Bemühungen der Bundesregierung zur Verbesserung der Personalsituation in der Pflege auch die Heilerziehungspflege-Ausbildung berücksichtigt wird“.

Das Caritas-Kinderdorf Marienstein stellt zwei Plätze für Berufspraktikanten für die Erzieherausbildung zur Verfügung. Auch hier werden heuer, wie bereits im vergangenen Jahr, zwei Leute einen Freiwilligendienst starten. Leiterin Brigitte Radeljic-Jakic freut sich darüber, dass nach ihrem Eindruck die meisten von den bisher so Engagierten „das Studium der sozialen Arbeit aufgegriffen haben und die praktische Erfahrung mit theoretischem Fachwissen weiter vertiefen wollen“. 

Wie im vergangenen Jahr starten in der Eichstätter Caritas-Zentrale am 3. September erneut zwei Azubis in den Beruf als Kauffrau für Büromanagement. 

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