Zum Inhalt springen
17.10.2011

Tag der Auszubildenden der Caritas: Für positiveres Berufsbild der Altenpflege

Tag der Auszubildenden der Caritas

Im „World-Café“ tauschten sich Auszubildende und Caritasverantwortliche über ihre Erfahrungen aus und notierten diese auf „Papiertischdecken“. Foto: Caritas/Esser

Einen Tag der Auszubildenden hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt erstmals am Samstag, 15. Oktober, durchgeführt.

Eichstätt. (pde) - Einen Tag der Auszubildenden hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt erstmals am Samstag, 15. Oktober, durchgeführt. Dazu hatte der Verband über 70 Auszubildende ins Eichstätter Priesterseminar eingeladen, die überwiegend in den 19 Caritas-Altenheimen im Bistum lernen. Bei der Veranstaltung stellten zum einen die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin Hedwig Henkel sowie mehrere Altenheimleiter den jungen Menschen Arbeit und Struktur des Caritasverbandes vor. Zum anderen gaben die Auszubildenden Einblicke in ihre Motivationen, Erfahrungen und Erwartungen.

„Ich hatte schon vorher gehört, dass das Arbeitsklima hier gut ist“, sagte Katharina Kobel auf die allen Teilnehmern gestellte Frage, was für die Wahl der Ausbildung bei der Caritas entscheidend gewesen sei. Kobel wird derzeit im dritten Jahr zur Altenpflege-Fachkraft im Altenheim St. Franziskus in Berching ausgebildet. „Für mich war wichtig, dass ich in einem Lebenshaus tätig bin, in dem jeder willkommen ist“, antwortete Rokhsana Chandhy aus dem Altenheim Caritas Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt. Auf die Frage, was sich die Auszubildenden von ihrer Ausbildung erwarten, entgegnete Franziska Lebek, die im zweiten Ausbildungsjahr im Altenheim St. Elisabeth in Eichstätt tätig ist: „Ich möchte nach der Ausbildung Verantwortung in meinem Bereich übernehmen können.“

Auch einige junge Männer waren unter den Auszubildenden bei der Veranstaltung. Berthold Hammer aus dem Caritas-Altenheim St. Anna in Deining hatte zunächst eine Ausbildung als Fachinformatiker begonnen, „doch da fehlte mir das Soziale“. Er schätzt es, wenn er nach einem Gespräch mit einem alten Menschen ein Lächeln in dessen Gesicht erblickt. Sein Kollege Thorsten Hammer aus Berching findet es schön, „dass ich im Altenheim einen festen Bezug zu Menschen entwickeln kann und nicht jeden Tag mit anderen Leuten zu tun habe“. Er hält es für wichtig, dass in der Öffentlichkeit ein positiveres Berufsbild der Altenpflege entsteht, in der er tätig werden will.

Solche und ähnliche „Ergebnisse“ erarbeiteten die Auszubildenden in einem von Caritasmitarbeiterin Eva-Maria Schork moderierten „World-Café“ – einer Methode, die in entspannter Atmosphäre konstruktiven Gruppen-Austausch ermöglicht. Sie schrieben ihre Informationen und Erfahrungen mit Stiften und Markern auf große weiße Papiertischdecken, die sie später allen präsentierten. „Caritas als Liebe zu den Menschen ist nicht immer, aber überwiegend spürbar“, lautete das Fazit einer Gruppe. „Zur Arbeitsfreude tragen vor allem gute Teamarbeit und Dankbarkeit der Bewohner bei“, schrieben andere Teilnehmer auf.

Möglichkeiten der Selbsterfahrung, wie es ist als alter Mensch zu leben, bot der Leiter der Caritas-Altenheime Deining und Freystadt, Norbert Bittner, den Auszubildenden mit einem „Tremor-Test“. Tremor-Handschuhe ließen bei mehreren Teilnehmerinnen und Teilnehmern deren Hände erzittern und sie so erfahren, wie schwer es ist, in solchen Lebenssituationen zu trinken, eine Unterschrift zu leisten oder einen Knopf am Hemd zu öffnen. Spezielle Brillen ermöglichten ihnen zudem Eindrücke davon, was es heißt, mit grauem oder grünem Star oder Netzhautablösung zu leben.

In einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kreuzkapelle des Priesterseminars, den die Auszubildenden sowie Caritasverantwortlichen mit Fürbitten und Meditationen mitgestalteten, stellte Caritasdirektor Rainer Brummer die Caritasheilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231) als Vorbild für Caritasarbeit dar. „Sie hat uns vorgelebt, was es heißt, aus der Liebe heraus zu leben und anderen zu begegnen, die Hilfe brauchen.“ Nach den Worten Brummers ist ihr Leben eine überzeugende und lebendige Predigt dafür gewesen, dass Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören. Das Vermögen Gottes sei nicht auf irgendwelchen Bankkonten deponiert, sondern es finde sich beispielsweise im Lächeln oder dem lieben Händedruck eines alten Menschen, sagte der Caritasdirektor zu den Auszubildenden.

Bildhinweis:

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.