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23.08.2011

Studie: „Faires Raufen“ in Kindergärten beugt Gewalt vor

Kinder beim Projekt „Faires Raufen“

Die positiven Effekte des Projektes „Faires Raufen“ der Caritas-Erziehungsberatung Nürnberg-Langwasser zur Gewaltprävention in Kindertagesstätten sind in einer Studie belegt worden. Foto: Caritas/Esser

Ein Projekt „Faires Raufen“ der Caritas-Erziehungsberatung Nürnberg-Langwasser trägt zur Gewaltprävention in Kindertagesstätten bei.

Eichstätt. (pde) – Das Projekt „Faires Raufen“ der Caritas-Erziehungsberatung Nürnberg-Langwasser trägt zur Gewaltprävention in Kindertagesstätten bei. Das belegt eine Befragung in 16 Kindertageseinrichtungen, die in den vergangenen Jahren unter Begleitung oder nach Schulungen der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (Caritasverband Eichstätt) dieses Projekt einführten. Knapp zwei Drittel der Befragten schätzen die Effektivität des „Fairen Raufens“ als hoch ein und knapp 20 Prozent davon sehen sogar sehr hohe Auswirkungen in Bezug auf die Prävention von Gewalt. In der differenzierten Auswertung zeigte sich, dass es zu vielen positiven Veränderungen in der Körperwahrnehmung und im Sozialverhalten bei den beteiligten Kindern kam.

„Kindern gelingt es meist besser, eigene körperliche Fähigkeiten und Grenzen einschätzen zu lernen, sich besser kontrollieren und reagieren zu können und aggressive Impulse und Kraft besser steuern zu können“, heißt es in der Studie. Nahezu 90 Prozent der beteiligten Kindertagesstätten geben an, „dass die Kinder in den Reflexionsrunden nach dem Raufen zunehmend differenzierter über ihre eigenen Körperwahrnehmungen und Gefühle sprechen können“.

Positive Auswirkungen zeigten sich auch auf das Sozialverhalten. Alle Einrichtungen melden als wichtigste Verbesserung, dass Kinder selbstbewusster geworden seien. „Kinder aus dem Fairen Raufen fallen durch mutigeres Auftreten und größeres Zutrauen in eigenen Fähigkeiten positiv auf.“ Auch die Kontaktfreudigkeit habe sich erhöht. Konfliktfähigkeit sei im Alltag beispielsweise dadurch gesteigert worden, dass bei den Kindern Fairness nun stärker betont werde und Streitigkeiten vermehrt verbal geklärt würden. Über 80 Prozent der beteiligten Einrichtungen heben hervor, dass die Kinder allgemein rücksichtsvoller miteinander umgingen. Zentraler Gedanke des „Fairen Raufens“ ist es, Aggression als positive Energie und Ressource zu sehen, jedoch zugleich Aggression und Gewalt scharf voneinander zu trennen. Den Kindern soll ein sinnlich erfahrbarer Zugang zu den Regeln der Gewaltlosigkeit und des respektvollen Umgangs miteinander vermittelt werden.

„Nach diesen ersten Erkenntnissen sehen wir uns mit der Einführung des „Fairen Raufens“ als wirksames Gewaltpräventionsprogramm in Kindertagessstätten mehr als bestätigt und freuen uns mit den Erzieherinnen über die bisher erzielten – und nun auch belegten – Erfolge“, ziehen die Verantwortlichen der Erziehungsberatung Nürnberg-Langwasser, die dem Diözesan-Caritasverband Eichstätt angehört, als Fazit. Die Studie wurde von der ehemaligen Praktikantin der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Alina Erl, durchgeführt und steht im Internet unter „www.caritas-eichstaett.de“ zur Verfügung. Auskünfte zum Projekt erteilt die Diplom-Sozialpädagogin Elisabeth Niemeyer, die das Projekt „Faires Raufen“ mit den Kindertagesstätten durchführt, unter Telefon (09 11) 800 11 09 oder per E-Mail: erziehungsberatung(at)caritas-nuernberg-sued(dot)de.

 

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