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19.06.2009

Sorge um eine Krisenbranche - Betriebsbesuch von Bischof Gregor Maria Hanke bei Sebald Druck

Nürnberg. - Der  Eichstätter Diözesanbischof Gregor Maria Hanke zeigte sich anlässlich eines von der Katholischen Betriebsseelsorge organisierten Besuchs bei Sebald Druck im Nürnberger Hafengebiet betroffen von den Auswirkungen der dramatischen Krise in der Druckindustrie. Das zur Schlott-Gruppe gehörende Unternehmen ist auf Tiefdruck spezialisiert und produziert unter anderem den Quelle-Katalog, dessen neue Auflage infolge der Arkandor-Insolvenz bis zuletzt unsicher war. Allein der Wegfall dieses Großauftrags hätte für das 350 Jahre alte Nürnberger Traditionsunternehmen einen Umsatzeinbruch von rund 5 Prozent bedeutet.

Generell haben die Wirtschaftskrise, unterschiedliche Tarifbindungen, aber auch die technische Entwicklung zu einem drastischen Verdrängungswettbewerb und Preiskampf in der Druckindustrie geführt. „Es wird bei uns nicht zu viel verdient, wir bekommen von den Kunden zu wenig Geld!“, fasste Sebald-Geschäftsführer Bernd Zimmermann gegenüber Bischof Hanke die Situation zusammen. Derzeit wird mit Betriebsrat und Gewerkschaft über Einschränkungen des in der Druckindustrie vergleichsweise hohen Tarifniveaus verhandelt. Unbezahlte Mehrarbeit oder der Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld könnten mögliche Ansätze sein.

Im Gespräch mit der Unternehmensführung und den Betriebsräten forderte Bischof Hanke beide Seiten auf, nach sinnvollen und gerechten Wegen zum Wohl der im Betrieb tätigen Menschen zu suchen. Angesichts der sich sehr differenziert darstellenden Lage könne er nur allen Beteiligten Mut machen, sich den Herausforderungen zu stellen und eine von offenem Dialog und fairem Umgang geprägte Unternehmenskultur zu bewahren.

Beeindruckt war Bischof Hanke von dem großen Aufwand, den die mit dem Tiefdruckverfahren verbundenen hohen Sicherheits- und Umweltrisiken erforderlich machen. Die nach zwei großen Bränden 2001 aus der Nürnberger Innenstadt ins Hafengebiet umgezogene Druckerei bemüht sich um hohe Umweltstandards und unterschreitet nach eigenen Angaben die gesetzlichen Grenzwerte um ein Vielfaches. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiter – früher, vor der „digitalen“ Revolution, waren es einmal mehr als 3000.

Text: Manfred Dörffel, Pressestelle Katholische Stadtkirche Nürnberg

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